Flüchtlingskinder auch für Schulen eine Herausforderung
Berlin – Viele Schulen stehen in diesem Schuljahr vor der besonderen Aufgabe, die stetig wachsende Zahl von Kindern und Jugendlichen mit Fluchterfahrungen zu integrieren und mit pädagogischen Maßnahmen zu stabilisieren. „Viele Kinder und Jugendliche mit traumatisierenden Erfahrungen in ihren Heimatländern oder während der Flucht kommen in die Schulen und benötigen dringend psychologische Hilfen zur Stabilisierung“, sagte der Präsident des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP), Michael Krämer.
Zwar seien viele von ihnen wissbegierig und dankbar für den Lernalltag in den Schulen, sie berichteten jedoch auch von verstörenden und dramatischen Erlebnissen. Hinzu kämen die oft unterschiedlichen Kulturen und Bildungssysteme in den Heimatländer der Kinder und Jugendlichen und die oft schwierigen Unterbringungsbedingungen. Nicht zuletzt wechselten die Schüler auch kurzfristig die Schule, weil sie anderweitig untergebracht würden.
„Das Engagement der Schulen und Lehrer ist an vielen Stellen bewundernswert. Mit hoher pädagogischer Kompetenz werden viele Schüler kurzfristig aufgenommen und ihnen nach den schweren Erfahrungen ein sicherer Ort in der Schule gegeben“, sagte Stefan Drewes, Vorsitzender der Sektion Schulpsychologie im BDP.
Die Lehrer benötigten aber Fortbildungen und Informationen über den Umgang mit traumatisierten Kindern sowie Angebote zur Supervision, um die Erlebnisse und Berichte der Kinder zu verarbeiten. „Für die aktuellen Aufgaben sind dringend mehr Schulpsychologen erforderlich“, so das Fazit des Verbandes.
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