Ärzte fordern Mitsprache im neuen Qualitätsinstitut
Berlin – Ärzte, Zahnärzte und Psychotherapeuten wollen in die Arbeit des neuen „Instituts zur Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen“ verantwortlich eingebunden werden. Das fordern die Bundesärztekammer und die Kammern der Zahnärzte und Psychotherapeuten. Der Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages berät heute über die Ausgestaltung des neuen Qualitätsinstituts.
„Qualitätssicherung gehört zu den originären gesetzlichen Aufgaben der Heilberufekammern“, betonten die drei Institutionen. Sinnvoll sei, wenn jede der drei Kammern mit jeweils einem Sitz im Vorstand der Stiftung beteiligt ist und ein unmittelbares Antragsrecht beim Gemeinsamen Bundesausschuss erhält, das Institut zu beauftragen.
Dieses soll seine Arbeit voraussichtlich 2016 aufnehmen. Zu seinen Aufgaben wird es gehören, darzustellen, welche Qualität die ambulante und stationäre Versorgung in einzelnen Leistungsbereichen bietet. Die Versorgung soll so für Patienten aber auch für Ärzte transparenter werden.
Bereits vor einigen Tagen warnte der unparteiische Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), Josef Hecken, vor zu großen Erwartungen. „Allein durch die Gründung des neuen Qualitätsinstitutes wird sich überhaupt nichts ändern“, sagte er in Berlin. Wichtig sei zunächst, im G-BA selbst eine neue Diskussionskultur über die Notwendigkeit, die Grenzen und den Rahmen von Qualitätssicherung einzuführen.
In der Vergangenheit seien Aufträge zur Qualitätssicherung „so unpräzise formuliert, dass selbst ein Philosoph kein befriedigendes Resultat hätte fertigen können“, so Hecken. Sein Fazit, das zugleich Arbeitsauftrag ist: „Wir müssen zu klaren Untersuchungsaufträgen kommen!“
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