Ausland

Ärzte ohne Grenzen fordert bezahlbare Pneumo­kokken-Impfstoffe

  • Donnerstag, 12. November 2015
Uploaded: 12.11.2015 17:17:35 by mis
dpa

Berlin – Eine deutliche Senkung der Preise von Pneumokokken-Impfstoff fordert die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen. Sie hat dafür heute eine weltweite Petition gestartet, die sich direkt an die Vorstandsvorsitzenden von Pfizer, Ian Read, und den Vorstandsvorsitzenden von GlaxoSmithKline (GSK), Andrew Witty, richtet. „Alle 35 Sekunden stirbt ein Kind an Lungenentzündung. Ihre Unternehmen, Pfizer und GSK, stellen wirksame Impfstoffe her, die gegen diese Krankheit schützen. Dennoch haben 75 Prozent aller Kinder weltweit keinen Zugang zu diesen Impfstoffen. Ein Haupthindernis ist der hohe Preis“, heißt es in der Petition.

„Die Unternehmen können sich Preissenkungen erlauben, damit alle Kinder in ärmeren Ländern vor Lungenentzündung geschützt werden“, sagte Manica Balasegaram, Leiter der Medikamentenkampagne von Ärzte ohne Grenzen. Das Hilfswerk fordert eine Senkung der Impfstoffpreise auf fünf US-Dollar je Kind für ärmere Länder und Hilfsorganisationen. Im Augenblick stürben jedes Jahr eine Million Kinder an oftmals durch Pneumokokken ausgelöster Lungenentzündung, denn ärmere Länder könnten sich die Impfstoffe nicht leisten, kritisiert Ärzte ohne Grenzen.

Im Januar 2015 hat Deutschland als Gastgeber der Wiederauffüllungskonferenz der globalen Impfallianz Gavi seinen Förderbeitrag für 2016 bis 2020 auf 600 Millionen Euro erhöht. „Wir fordern die Bundesregierung auf, sich nun auch für eine möglichst effiziente Verwendung der öffentlichen Mittel einzusetzen“, sagte Philipp Frisch, Koordinator der Medikamentenkampagne von Ärzte ohne Grenzen in Deutschland.

Dazu müssten die Preise für die Immunisierung deutlich sinken. Deutschland müsse sich innerhalb Gavis und anderer relevanter Gremien für bezahlbare Impfstoffe einsetzen, so Frischs Forderung.

hil

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