Ausland

Ärzte ohne Grenzen fordert sichere und legale Fluchtwege

  • Freitag, 3. November 2017
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Athen – Beim Untergang eines Flüchtlingsbootes in der Ägäis sind in der vergangenen Nacht mindestens drei Menschen ertrunken. Wie die griechische Hafenpolizei weiter mitteilte, kenterte das mit rund 20 Menschen besetzte Boot vor der Insel Kalymnos. 15 Flüchtlinge konnten gerettet werden. Seit dem Monat August gibt es wieder eine verstärkte Flüchtlingsbewegung über die Ägäis Richtung Griechenland.

Die meisten Flüchtlinge aber gelangen derzeit über das Mittelmeer nach Italien. 588 Menschen wurden laut der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen vom Rettungsschiff „Aquarius“ im Mittelmeer aus Seenot gerettet und heute in den Hafen Vibo Valentia in Italien gebracht.

Die meisten Menschen, die von ihren Teams im Mittelmeer gerettet würden, hätten zuvor Libyen durchquert, erklärte Ärzte ohne Grenzen. Die EU müsse „dringend für sichere und legale Fluchtwege sorgen“, damit die „verzweifelten Menschen nicht mehr ihr Leben auf dem Mittelmeer riskieren müssen“.

Bei dem Rettungseinsatz der Organisationen Ärzte ohne Grenzen und SOS Méditerra­née wurden laut der Mitteilung „keine Leichen geborgen – aber wir sahen Menschen untergehen“, erklärte Ärzte ohne Grenzen. Genaue Angaben über die Zahl der Ertrunkenen und Vermissten lägen jedoch nicht vor.

Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen rund 150.000 Menschen zwischen Januar und Oktober über das Mittelmeer nach Europa; mindestens 2800 starben auf der Überfahrt oder sind vermisst.

In der schmalen Passage zwischen der Türkei und den Ägäischen Inseln waren 2015 und 2016 mehrere hundert Flüchtlinge ertrunken, viele von ihnen aus dem Bürger­kriegs­land Syrien. Im Zuge des Flüchtlingsabkommens zwischen der EU und der Türkei war die Route im März 2016 praktisch geschlossen worden. In den vergangenen Wochen hingegen kamen in Griechenland rund 5.000 Flüchtlinge an, die meisten stammen aus Syrien, dem Irak und Afghanistan.

afp

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