Ausland

Ärzte ohne Grenzen warnt vor Zuspitzung der Lage in griechischem Flüchtlingslager

  • Freitag, 2. Oktober 2020
Flüchtlinge und Migranten protestieren außerhalb des überfüllten Flüchtlingslagers auf der griechischen Insel Samos. /picture alliance / AP Photo
Flüchtlinge und Migranten protestieren außerhalb des überfüllten Flüchtlingslagers auf der griechischen Insel Samos. /picture alliance / AP Photo

Samos – Ärzte ohne Grenzen hat vor der verheerenden Lage im Flüchtlingslager Vathy auf der Insel Samos gewarnt. Der Hilfsorganisation zufolge befinden sich in dem Camp 4.500 Menschen, die sich auf engstem Raum aneinanderdrängen müssen. Mehr als 1.000 Kinder lebten im Müll, so die Hilfsorganisation.

Es gebe Hunderte Menschen, die besonders schutzbedürftig seien und aufgrund ihres gesundheitlichen Zustandes zur COVID-19-Risikogruppe gehörten. Gleichzeitig breite sich die Pandemie aus, es gebe inzwischen mehr als 50 positive Fälle im Lager.

„Und noch immer haben wir keine klaren Informationen von den Behörden darüber be­kommen, wie auf diese Gefahr reagiert werden soll“, kritisierte Jonathan Vigneron, Koor­dinator der Projekte von Ärzte ohne Grenzen auf Samos.

Moria habe ihm zufolge gezeigt, was passieren könne, wenn diese schrecklichen Miss­stände ignoriert würden. „Dort ist die Situation explodiert. In Vathy sehen wir genau die­selben Zustände und wir warnen die Behörden vor einem heraufziehenden Sturm am Horizont“, sagte der Projektkoordinator.

Die Behörden müssten handeln, bevor es zu spät sei. „Wir fordern, dass diese Menschen aus dem Lager herausgeholt und auf das Festland oder in andere Staaten der Europäi­schen Union gebracht werden“, erklärte Vigneron.

hil/sb

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