Ärzteschaft

Ärzte regen Programm zur Früherkennung der Endometriose an

  • Montag, 13. Februar 2023
/Patrik Skovran, SENTELLO Fotografie, stock.adobe.com
/Patrik Skovran, SENTELLO Fotografie, stock.adobe.com

Berlin – Im Augenblick vergehen durchschnittlich zehn Jahre, bis Frauen mit einer Endometriose eine ent­sprechende Diagnose erhalten. Die Arbeitsgemeinschaft Endometriose (AGEM) und die Arbeits­gemeinschaft Gynäkologische Endoskopie (AGE) der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) machen Vorschläge, wie die Versorgung verbessert werden kann.

In einem neuen Positionspapier identifizieren die Verbände die Defizite im Versorgungssystem und schlagen Ver­besse­rungen vor. Der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) unterstützt das Papier.

Nötig ist den beiden Arbeits­gemeinschaften zufolge ein Programm zur Früherkennung der Endometriose. Dafür seien in der Niederlassung extrabud­getäre Abrechnungsmöglichkeiten für eine Schmerzanamnese, die kör­perliche- und Ultraschall­untersuchung sowie die Beratung und Einleitung einer Endometriosetherapie erforderlich.

Wichtig sei weiterhin, betroffene Frauen an spezialisierte Endometriosezentren weiterzuleiten, insbesondere zur Planung einer operativen Intervention. Da die Endometriosezentren beziehungsweise die Frauenkliniken mit dem Schwerpunkt Endometriose keine leistungsgerechte Kostenerstattung erhielten, müsste die Vergü­tung der Komplexität der Endometriosebehandlung angepasst werden, so die Forderung.

Laut dem Positionspapier erschweren auch die strikten Sektorengrenzen im Gesundheitswesen eine flächen­deckende, effektive Behandlung der betroffenen Frauen. Nötig sei eine sektorenübergreifende multimodale Behandlung an der sich unter anderem die Anästhesiologie, Psychologie, Physiotherapie, Psychosomatische-, Ernährungs- und Komplementärmedizin beteiligen sollten. Außerdem fordern die Arbeitsgemeinschaften mehr Forschung auf dem Gebiet der Endometriose.

Endometriose gehört zu den häufigsten gutartigen gynäkologischen Leiden. Bei ihr kommt gebärmutter­schleim­hautähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutterhöhle vor.

Die Herde sind ähnlich wie die Ur­sprungs­zellen hormonempfindlich, vor allem für Östrogene und Gelbkörper­hormone, und gehen mit einer chronischen, zum Teil sehr ausgeprägten Entzündungsreaktion einher. Aktuell sind etwa zwei bis vier Millionen Frauen in Deutschland betroffen.

hil

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