Ärzte sollen Provisionen für die Vermittlung von Leichen an Bestattungsunternehmen erhalten haben
Berlin – In Berlin sollen drei Ärzte Geld von Bestattungsunternehmen für die Vermittlung von Toten nach der Leichenschau erhalten haben. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg hatte berichtet, die Mediziner hätten dafür bis zu 300 Euro pro Fall von dem Bestatter bekommen.
Jetzt reagierte die die Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin auf die Vorwürfe: Ein solches Verhalten sei „unter keinem Gesichtspunkt zu tolerieren“. Man habe bereits in der jüngeren Vergangenheit gegenüber den Ärzten, die an der KV-Leichenschau teilnehmen, deutlich gemacht, dass die Bewerbung oder Vermittlung von Beerdigungsinstituten im Rahmen des Leichenschaudienstes nicht zu akzeptieren sei, erklärte die KV.
„Eine derartige Vorgehensweise verstößt gegen die einschlägigen Regelungen der Berufsordnung und hätte gleichzeitig eine erhebliche Relevanz, die bis zu einem Widerruf der Approbation führen könnte“, heißt es in einem Brief der KV vom Mai 2017.
Auch dem Beauftragten zur Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen liegt laut der KV Berlin hinsichtlich der drei genannten Ärzte ein Hinweis zu möglichem Fehlverhalten im Rahmen des Leichenschaudienstes vor. Inwieweit die Vorwürfe stichhaltig seien, wollte die KV allerdings wegen des noch schwebenden Verfahrens nicht bewerten.
Die KV hat auf freiwilliger Basis einen Leichenschaudienst organisiert. An dem Dienst können alle Ärzte teilnehmen, die gegenüber der KV ihre Approbation nachgewiesen und ihre Bereitschaft zur Teilnahme an den Diensten erklärt haben.
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