Ärzte sollten auf Folgen des Klimawandels vorbereitet sein

Berlin – Der Klimawandel hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Arbeit niedergelassener Ärzte. Das hat der NAV-Virchowbund – Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands auf einer Bundeshauptversammlung Anfang März betont und ein entsprechendes Arbeitspapier für Praxen vorgestellt.
„Bereits heute schon sind die Auswirkungen von Hitzewellen, zunehmender Luftverschmutzung sowie ein Anstieg von Allergien und Infektionen spürbar. Auch die psychischen Auswirkungen durch Katastrophen, Stress und Migration bestimmen das Behandlungsgeschehen“, hieß es aus dem Virchowbund.
Deshalb sollten sich niedergelassene Ärzte auf den Klimawandel und die medizinischen Folgen vorbereiten, die Politik entsprechend beraten und ihren eignen Anteil beim Klimaschutz leisten. Dazu sollten Praxen mit ressourcenschonendem und klimagerechtem Handeln einen Beitrag leisten, zum Beispiel beim Einsatz von Verbrauchsmaterialien, Arzneimitteln oder bei der Praxisausstattung.
„Der Gesundheitssektor hat einen geraumen Anteil am Gesamtproblem, muss seinen Teil zur Lösung beitragen und hat eine Verminderungspflicht hinsichtlich klimabelastender Emissionen und deren bereits vorhandenen Auswirkungen“, heißt es dazu in dem Arbeitspapier.
Der Verband schlägt verschiedene Maßnahmen vor. Dazu gehören ein nachhaltiges Abfallmanagement mit Schwerpunkt Abfallvermeidung und Recycling, effizientere Energienutzung einschließlich Training des Personals zur Energieeinsparung und Umstellung auf erneuerbare Energien.
Auch die Nachhaltigkeit und Klimaresilienz bei der Gebäudeplanung, Nachrüstung bestehender Gebäude, vermehrte Grünflächen, Anbindung an öffentlichen Nahverkehr sowie die Erweiterung des Angebots an nachhaltigen, regionalen Ernährungsprodukten und Verminderung von Fast Food seien wichtige Elemente.
„Jeder Einzelne sollte seinen ökologischen Fußabdruck bestimmen“, fordern die Autoren des Arbeitspapiers zudem.
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