Ärzte streiken für bundesweiten Tarifvertrag bei Artemed

Berlin – Ärzte des Tabea Krankenhauses in Hamburg, des St. Josefskrankenhauses und des Loretto-Krankenhauses in Freiburg wollen am kommenden Dienstag (9. April) streiken. Für den Tag gilt in den Krankenhäusern eine Notdienstvereinbarung, wie der Marburger Bund (MB) mitteilte.
Hintergrund des Ausstands ist ein Tarifkonflikt zwischen der Ärztegewerkschaft und der Artemed SE Klinikgruppe. Ziel des MB ist ein bundesweit einheitlicher Tarifvertrag für alle Ärzte der Klinikgruppe. Artemed will nach Angaben der Gewerkschaft aber nicht darüber sprechen.
Seit dem Frühjahr 2023 hätten die MB-Landesverbände verschiedene Einrichtungen der Artemed SE Klinikgruppe zu Verhandlungen über arztspezifische, tarifvertragliche Arbeitsbedingungen aufgefordert, sagte ein MB-Sprecher dem Deutschen Ärzteblatt.
Mit Verweis auf die Anwendung kirchlicher Geschäftsbedingungen hätten die Geschäftsführungen der betroffenen Kliniken die Verhandlungen aber abgelehnt. Der Artemed-Konzern äußerte sich auf Anfrage bislang nicht zu den Gründen.
Bisher sind die Verträge der Ärzte regional in den Krankenhäusern aufgesetzt worden. Der MB kritisiert vor allem, dass die Verträge in den Krankenhäusern des Artemed-Konzerns bislang ohne die Mitwirkung der Ärzte aufgesetzt worden sind.
Nach Angaben des MB Landesverbands Hamburg berichten Ärzte des Tabea Krankenhauses unter anderem von Gehaltsunterschieden bei gleicher Funktion, Qualifikation und Arbeitserfahrung sowie ungleicher Vergütung von Wochenend- und Nachtarbeit.
Im Mai des vergangenen Jahres und im Februar dieses Jahres waren Ärztinnen und Ärzte betroffener Kliniken bereits in Hamburg, Baden-Württemberg und Bayern auf die Straße gegangen, um für fairere Bedingungen zu streiken.
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