Ärzte verordnen mehr Arzneimittel
Waldems-Esch – Die Zahl der von Ärzten zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) verordneten Packungseinheiten ist von Januar bis Oktober um 2,2 Prozent auf 575 Millionen gestiegen. Das berichtet der Gesundheitsdienstleister Insight Health auf der Basis von GKV-Abrechnungsdaten.
Hauptgrund der Zunahme sei die lang anhaltende Grippe- und Erkältungswelle in den ersten vier Monaten dieses Jahres. Produktgruppen für diese Erkrankungen verzeichneten ein Plus von rund sechs Millionen Packungen. Das entspreche gut zwei Drittel des Gesamtzuwachses. Aber auch andere Produktgruppen wurden häufiger verordnet: Dies gelte zum Beispiel für bestimmte Antithrombose-Präparate, deren Verordnungsvolumen sich gegenüber dem Vorjahr verdreifacht habe.
Auch die zu den Antidiabetika zählenden DPP-IV-Hemmer legten mit plus 20 Prozent stark zu. Die zentral wirksamen Muskelrelaxantien (minus 21 Prozent) sowie die Gruppe der Nitrite und Nitrate (minus 17 Prozent) und die Sulfonylharnstoff-Antidiabetika (minus 14 Prozent) verloren demgegenüber überdurchschnittlich stark.
Laut Insight Health haben besonders Kinderärzte mit plus 6,8 Prozent und Neurologen mit plus 5,9 Prozent deutlich mehr verschrieben. Bei letzteren stiegen die Verordnungen insbesondere im Bereich Schmerz und psychische Erkrankungen. Bei den verordnungsstärksten Facharztgruppen der Allgemeinmediziner und Internisten hat sich das Verordnungsvolumen um rund ein Prozent erhöht.
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