Ärzte wollen Organspende aktiv ins gesellschaftliche Bewusstsein rücken

Berlin – Zum Tag der Organspende am 2. Juni hat die Bundesärztekammer (BÄK) erneut um eine größere Organspende-Bereitschaft geworben. „Wir müssen die Menschen aktiv über die Organspende informieren, Vorurteile abbauen und sie davon überzeugen, dass sie nach ihrem Tod anderen Menschen Leben schenken können“, sagte Kammerpräsident Frank Ulrich Montgomery.
Der Ärztepräsident begrüßte erneut den Beschluss des Bundestags für eine sogenannte Entscheidungslösung. „Angesichts des großen Bedarfs an Spenderorganen ist es unerlässlich, dass eine Erklärung zur Organspende regelmäßig nachgefragt wird“, unterstrich Montgomery.
Mit einem Organspende-Ausweis könne man nicht nur anderen helfen, sondern nehme auch seinen Angehörigen eine schwierige Entscheidung ab. Gleichzeitig betonte er die Notwendigkeit, dass sich Bürger für oder gegen eine Organspende frei entscheiden können und forderte, Ärzte als fachlich qualifizierte Ansprechpartner für Fragen der Organspende gesetzlich vorzusehen.
Laut Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) ist die Zahl der Spenderorgane seit Jahresbeginn bundesweit wieder leicht angestiegen. Demnach gab es zwischen Januar und April 368 Organspender und 1.218 postmortale Spenderorgane. Im Vergleichszeitrum des Vorjahres hatten 366 Verstorbene 1.167 Organe weitergegeben.
Derzeit warten in Deutschland immer noch mehr als 12.000 Menschen auf ein lebensrettendes Organ. Jährlich sterben 1 000 von ihnen, weil sich kein passendes Spenderorgan finden lässt. „Um die Bereitschaft zur Organspende zu steigern, muss dieses lebenswichtige Thema noch stärker in das Bewusstsein unserer Gesellschaft gerückt werden“, erklärte BÄK-Chef Montgomery.
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