Ärzte wünschen sich Coronaimpfstoff in Einzeldosen

Berlin – Um das Tempo bei den Coronaschutzimpfungen weiter zu beschleunigen, wünschen sich Ärzte mehr Unterstützung. Das ist das Ergebnis einer Blitzumfrage des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) im Auftrag der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH).
Demnach gehen mehr als drei von vier der befragten Ärzte (77 Prozent) davon aus, dass kürzere Bestellfristen und eine vereinfachte Impfdokumentation zu einem höheren Impftempo beitragen könnten.
71 Prozent sehen eine Erhöhung der Impfvergütung als hilfreich an. Zuletzt wurde den Teilnehmenden die Möglichkeit einer freien Texteingabe eingeräumt. Aus den Freitextantworten ergab sich am häufigsten der Wunsch nach einer Darreichungsform des Impfstoffs in Form von „Einzeldosen“.
70 Prozent der teilnehmenden Haus- und Fachärzte haben sich in den letzten zwei Wochen an COVID-19-Auffrischungsimpfungen in Alten- und Pflegeheimen beteiligt und dabei rund 8.700 Auffrischimpfungen verabreicht.
Schätzungsweise 470 Impfdosen (5,3 Prozent) konnten nicht verwertet werden. Bei den in den letzten zwei Wochen zusätzlich durchgeführten knapp 12.600 Erst- und Zweitimpfungen wurden rund 840 verworfene Impfdosen (6,6 Prozent) dokumentiert.
„Der geringe Prozentsatz an Verwürfen ist ein starkes Zeichen eines gut funktionierenden ambulanten Praxismanagements“, sagte Zi-Vorstandsvorsitzender Dominik von Stillfried. Die Bereitstellung von Einzeldosen könne Verwurf weiter minimieren, die Terminkoordination erleichtern und eventuell die Impfquote weiter erhöhen.
KVSH-Vorstandsvorsitzende Monika Schliffke würdigte das Engagement der niedergelassenen Ärzte: „Die Praxen laufen im Winterhalbjahr ohnehin am Limit. Trotzdem kämpfen sich die Niedergelassenen von Impfrekord zu Impfrekord und erfüllen damit einen wichtigen gesellschaftlichen Auftrag neben dem zeitaufwendigen Praxisalltag.“
Vor diesem Hintergrund machte sich Schliffke für eine bessere Bezahlung der Coronaimpfungen stark. „Die Vergütung muss den tatsächlichen Zeitaufwand widerspiegeln; Praxismitarbeitende, die am Wochenende Impfsprechstunden unterstützen, müssen Zuschläge erhalten“, forderte die KVSH-Chefin.
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