Ärzteschaft

Ruf nach weniger Bürokratie bei COVID-­Auffrischimpfungen

  • Mittwoch, 3. November 2021
/picture alliance, Torsten Sukrow, SULUPRESS.DE
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Berlin – Auffrischimpfungen gegen COVID-19, Informationen für Impfzögerer und die allgemeinen Hygie­nemaßnahmen sind zentrale Maßnahmen, um die Coronapandemie in diesem Winter einzu­dämmen. Das geht aus einem Expertengespräch der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hervor, das als Video erschienen ist.

An dem Gespräch nahmen der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO) Thomas Mertens, der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM), Martin Sche­rer, der KBV-Vorstandsvorsitzende Andreas Gassen und der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KBV Stephan Hofmeister teil.

„Zum einen ist es wirklich wichtig, dass die Menschen, die ein höheres Risiko haben, auch wenn sie schon grundimmunisiert worden sind, ihren Booster erhalten. Und das sind eben nach der Empfehlung der STIKO diese über 70-Jährigen“, sagte Mertens.

„Es ist aber natürlich und ganz besonders wichtig, dass man die Gruppe der 18- bis 59-Jährigen versucht, noch besser zu erreichen. In dieser Gruppe ist ja die Impfquote mit etwas über 70 Prozent noch zu ge­ring“, ergänzte er.

„Grundsätzlich sind die Praxen sowohl bereit als auch in der Lage, die Booster-Impfungen vorzunehmen und auch die Impfungen derjenigen, die noch nicht geimpft sind“, sagte Hofmeister. Wichtig sei aber eine bessere Vergütung und eine Entbürokratisierung bei der Dokumentation und der Impfaufklärung, betonte er.

Hofmeister sprach sich für ein Einladungssystem aus: „Das könnte über die Krankenkassen oder Behör­den erfolgen. Zurzeit rufen die Praxen die Leute an, bestellen die wieder ein, wenn sie ihnen bekannt sind. Das ist ein ungeheurer Aufwand für die Praxen, für den die im Winterquartal eigentlich überhaupt keine Zeit haben“, sagte er.

Ein koordiniertes Vorgehen von Politik und Ärzteschaft empfiehlt Scherer: „Denn eins haben wir gelernt in dieser Pandemie: Die Kommunikation ist das A und O. Je größer das Durcheinander da ist, desto größer ist auch das Durcheinander in der Versorgung“, warnte er.

Die Bedeutung des Schutzes in Alten- und Pflegeheimen betonte der KBV-Vorstandsvorsitzende. „Da sind wir jetzt deutlich besser aufgestellt. Wir wissen mehr über das Virus und wir haben einen Impfstoff, der uns an der Stelle helfen kann“, sagte Gassen. „Die Impfungen halten im Grundsatz das, was sie verspro­chen haben. Wir sind ja eigentlich fast erstaunt, wie gut die Impfung wirkt“, ergänzte er.

hil

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