Ärztekammer Baden-Württemberg fordert stringentere Patientensteuerung
Stuttgart – Eine effektive und zielgerichtete Versorgungssteuerung fordert die Landesärztekammer Baden-Württemberg. „Es ist unzweifelhaft, dass Ärzte in der Grundversorgung gemeinsam mit ihren Teams für diese Patientenbegleitung prädestiniert sind“, sagte der Präsident der Kammer, Ulrich Clever, im Vorfeld des zweiten Landeskongresses Gesundheit Baden-Württemberg 2017.
Er betonte, die Ärzteschaft habe in der Vergangenheit im ambulanten und im stationären Sektor gleichermaßen bewiesen, dass sie in der Lage sei, alle Abläufe bei der Behandlung von Patienten aus einer Hand zu koordinieren und damit individuell bedarfsgerechte Hilfeleistungen für Patienten zu organisieren.
„Krankenkassen, die sich unter anderem Einsparpotenziale von einer Versorgungssteuerung erhoffen, sollte diese Aufgabe hingegen keinesfalls überlassen werden, jedenfalls nicht alleinig“, sagte Clever. Er betonte, im Mittelpunkt aller Überlegungen zur Versorgungssteuerung stünden immer die Patienten – und nicht vermeintlichen Rationalisierungsreserven, die am Ende gar nicht bei den Versicherten ankämen.
„Wir müssen uns vielmehr von einer rein ökonomischen Betrachtung des Gesundheitswesens abwenden und zu einer übergreifenden, patientenzentrierten Medizin kommen“, forderte der Kammerpräsident. Die Ärzteschaft sei dazu bereit und in der Lage, beispielsweise Über- und Unterversorgung zu vermeiden und die Schnittstelle zwischen ambulanter und stationärer Versorgung enger zu verzahnen, so Clever.
Der Landeskongress Gesundheit findet am 27. Januar statt, parallel zum Ärztekongress der Bezirksärztekammer Nordwürttemberg und der Medizin Fachmesse der Messe Stuttgart.
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