Ärzteschaft

Ärztekammer begrüßt neuen Hitzeaktionsplan in Hessen

  • Montag, 13. Februar 2023
/Günter Albers, stock.adobe.com
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Frankfurt am Main – Ein neuer Hitzeaktionsplan soll in Hessen dazu beitragen, Bürger vor den Fol­gen lange anhaltender Hitzeperioden zu schützen. Bei der Ärztekammer kommt das gut an.

„Auch in Hessen ist die Erderwärmung bereits deutlich spürbar. Zuletzt hat die Hitzeperiode des vergangenen Sommers einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig es ist, mit geeigneten Maßnahmen auf die Folgen des Klimawandels zu reagieren“, sagte der hessische Ärzte­kammerpräsident Edgar Pinkowski.

Die Landesärztekammer hat neben weiteren Akteuren aus dem Gesundheits- und Sozialbereich an dem Ak­tionsplan mitgearbeitet. „Anhaltende große Hitze stellt eine Bedrohung für die Gesundheit dar“, so Pinkowski.

Aus ärztlicher Sicht sei es daher wichtig, dass vor allem besonders gefährdete Personen im Mittelpunkt des Plans stünden – also zum Beispiel ältere und chronisch kranke Menschen, Schwangere, Säuglinge und kleine Kinder, im Freien arbeitende Berufstätige und Obdachlose.

Der von Staatsminister Kai Klose (Grüne) vorgestellte Plan beinhaltet ein Hitzewarnsystem sowie Empfehlun­gen für die Zusammenarbeit von Pflege- und Betreuungseinrichtungen, Krankenhäusern, Kitas und Schulen sowie Kommunen.

In Hessen sollen zudem die Landesärztekammer, die Kassenärztliche Vereinigung und die Krankenhausgesell­schaft jedes Jahr vor dem Sommer gemeinschaftliche Informationsschreiben mit Empfeh­lungen zum Umgang mit Hitze und UV-Strahlung für Beschäftigte in Kliniken und Arztpraxen versenden.

Der Klimawandel beschäftigt auch die Hausärzte in Nordrhein: „Extremwetterereignisse, Erderwärmung, Treibhausgasemissionen bedingen zunehmend Gesundheitsgefahren“, erklärte Ralph Krolewski, Klima­beauf­tragter im Vorstand des Hausärzteverbandes Nordrhein.

Ohne einen Umbau des Gesundheitswesens zur Klimaneutralität seien die Zielsetzungen des Pariser Klima­abkommens nicht erreichbar, betonte er. „Dazu gehört der ressourcenschonende Einsatz von Verbrauchsma­terialien, die Steigerung der Energieeffizienz und der Umstieg auf erneuerbare Energien“, so Krolewski.

Der Verband regt zudem eine regelmäßige Klimasprechstunde an. „Darin können Patientinnen und Patienten über Folgekrankheiten des Klimawandels wie Asthma, Allergien und auch zunehmend Depression und Angst­störungen aufgeklärt und ihr individuell unterschiedlich umweltschädliches Verhalten verändert werden“, erklärte die Bochumer Hausärztin Dagmar Engels.

hil

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