Ärztekammer begrüßt neuen Hitzeaktionsplan in Hessen

Frankfurt am Main – Ein neuer Hitzeaktionsplan soll in Hessen dazu beitragen, Bürger vor den Folgen lange anhaltender Hitzeperioden zu schützen. Bei der Ärztekammer kommt das gut an.
„Auch in Hessen ist die Erderwärmung bereits deutlich spürbar. Zuletzt hat die Hitzeperiode des vergangenen Sommers einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig es ist, mit geeigneten Maßnahmen auf die Folgen des Klimawandels zu reagieren“, sagte der hessische Ärztekammerpräsident Edgar Pinkowski.
Die Landesärztekammer hat neben weiteren Akteuren aus dem Gesundheits- und Sozialbereich an dem Aktionsplan mitgearbeitet. „Anhaltende große Hitze stellt eine Bedrohung für die Gesundheit dar“, so Pinkowski.
Aus ärztlicher Sicht sei es daher wichtig, dass vor allem besonders gefährdete Personen im Mittelpunkt des Plans stünden – also zum Beispiel ältere und chronisch kranke Menschen, Schwangere, Säuglinge und kleine Kinder, im Freien arbeitende Berufstätige und Obdachlose.
Der von Staatsminister Kai Klose (Grüne) vorgestellte Plan beinhaltet ein Hitzewarnsystem sowie Empfehlungen für die Zusammenarbeit von Pflege- und Betreuungseinrichtungen, Krankenhäusern, Kitas und Schulen sowie Kommunen.
In Hessen sollen zudem die Landesärztekammer, die Kassenärztliche Vereinigung und die Krankenhausgesellschaft jedes Jahr vor dem Sommer gemeinschaftliche Informationsschreiben mit Empfehlungen zum Umgang mit Hitze und UV-Strahlung für Beschäftigte in Kliniken und Arztpraxen versenden.
Der Klimawandel beschäftigt auch die Hausärzte in Nordrhein: „Extremwetterereignisse, Erderwärmung, Treibhausgasemissionen bedingen zunehmend Gesundheitsgefahren“, erklärte Ralph Krolewski, Klimabeauftragter im Vorstand des Hausärzteverbandes Nordrhein.
Ohne einen Umbau des Gesundheitswesens zur Klimaneutralität seien die Zielsetzungen des Pariser Klimaabkommens nicht erreichbar, betonte er. „Dazu gehört der ressourcenschonende Einsatz von Verbrauchsmaterialien, die Steigerung der Energieeffizienz und der Umstieg auf erneuerbare Energien“, so Krolewski.
Der Verband regt zudem eine regelmäßige Klimasprechstunde an. „Darin können Patientinnen und Patienten über Folgekrankheiten des Klimawandels wie Asthma, Allergien und auch zunehmend Depression und Angststörungen aufgeklärt und ihr individuell unterschiedlich umweltschädliches Verhalten verändert werden“, erklärte die Bochumer Hausärztin Dagmar Engels.
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