„Health for Future“ fordert entschlossenes Handeln gegen den Klimawandel

Berlin – Die Initiative „Health for Future Deutschland“ plädiert in zwei Briefen für eine rasche Energie- und Mobilitätswende sowie Hitzeschutz in Gesundheitseinrichtungen. Die Schreiben mit Forderungen an politische Entscheidungsträger haben mehr als 1.000 Menschen aus dem Gesundheitswesen unterzeichnet.
„Danke für die wichtige Arbeit“, twitterte Karl Lauterbach (SPD) nach der Übergabe der Briefe im Bundesgesundheitsministerium (BMG). Wenn Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte und andere Gesundheitsberufe sich für Klimaschutz aktiv engagierten sei das „ein wichtiges Signal für die ganze Gesellschaft“. Klimaschutz sei Gesundheitsschutz.
Health for Future fordert einen verbindlichen Kohleausstieg bis 2030, das Ende aller Subventionen in fossile Energien und „eine ambitionierte Förderung erneuerbarer Energien, aktiver Mobilität und den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel“.
Bei den kommenden Verhandlungen zur Überarbeitung der EU-Luftqualitätsrichtlinie sei außerdem eine vollständige Anpassung der Grenzwerte an die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation bis spätestens 2030 dringend nötig, so die Forderung.
„Fossile Energieträger und der motorisierte Individualverkehr gefährden die menschliche Gesundheit. Luftverschmutzung verursacht eine Vielzahl akuter und chronischer Erkrankungen und Treibhausgasemissionen gefährden zunehmend unsere Lebensgrundlage. Eine nachhaltige Energie- und Mobilitätswende birgt ein großes Potenzial, die Gesundheit der Menschen zu schützen“, sagte Lena Noack, Ärztin und aktiv bei Health for Future.
Wichtig ist laut der Initiative zudem, die Kliniken intensiver auf die Klimawende vorzubereiten.
Nötig seien dazu „die Entwicklung und Etablierung wissenschaftlich fundierter Hitzereaktionspläne für Einrichtungen der stationären Krankenbehandlung und ein Investitionsprogramm für Maßnahmen zum Hitzeschutz in Kliniken“, so Leonie Ostermann, Ärztin in Berlin. Unser Gesundheitssystem sei auf die hohe Anzahl hitzebedingter Erkrankungen nicht vorbereitet, betonte sie.
„Health for Future“ ist eine Initiative von „Klug – die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit“. Diese besteht seit 2017 als Netzwerk von Einzelpersonen, Organisationen und Verbänden aus dem Gesundheitsbereich.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: