Ärztekammer für Stärkung der ambulanten psychiatrischen Versorgung

Münster – Die Kammerversammlung der Ärztekammer Westfalen-Lippe fordert, die ambulante psychiatrische Versorgung zu stärken. Die Delegierten warnen davor, dass viele ältere Psychiaterinnen und Psychiater in den Ruhestand gingen und der Nachwuchs dies nicht ausgleichen könne.
„Die kommende Bundesregierung geht anscheinend davon aus, dass nur die psychotherapeutische Versorgung verbesserungswürdig erscheint, die psychiatrische Versorgung dagegen wird nur noch in Richtung der Notfall- und Krisenbehandlung wahrgenommen.
Dabei werden die weitaus meisten Patienten mit psychischen Erkrankungen von den Haus- und Fachärzten behandelt“, erklärte die Kammerversammlung. Dies werde im Koalitionspapier der kommenden Ampel-Regierung nicht ausreichend berücksichtigt, kritisiert das westfälisch-lippische Ärzteparlament.
In der kommenden KSVPsych-Richtlinie müssten wegen der Erkrankungsschwere die allermeisten Patienten psychiatrisch, nervenärztlich oder psychosomatisch behandelt werden. Die entsprechenden Fachärztinnen und Fachärzte aber fehlten bereits jetzt, nicht nur in ländlichen Regionen, auch in den Problembereichen der Ballungszentren, unterstrich der Präsident der Kammer, Johannes Albert Gehle.
Deshalb fordert die Kammerversammlung die Bildung und Stärkung interprofessioneller gemeindepsychiatrischer Verbünde (GPV). Dies sind verbindliche Zusammenschlüsse der wesentlichen Leistungserbringer einer definierten Versorgungsregion.
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