Ärzteschaft

Ärztekammer: Mehr Aufmerksamkeit für Kindeswohl in Pandemien

  • Montag, 20. Juni 2022
/Joaquin Corbalan, stock.adobe.com
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Dresden – Angesichts der negativen Auswirkungen der Coronabeschränkungen sorgt sich Sachsens Ärzte­schaft (SLÄK) um die junge Generation. Bei ihrer Kammer­­versammlung in Dresden rief sie die sächsische Landesre­gierung auf, dass Wohl der Kinder und Jugendlichen ganz besonders bei allen Entscheidungen im weiteren Pandemieverlauf zu berücksichtigen, wie die Landesärztekammer mitteilte.

Gerade junge Kinder, aber auch Schulkinder und Jugendliche wiesen eine hohe Verletzlichkeit auf. Durch Schul- und Kitaschließungen, Verlust von Freizeitak­tivitäten und häusliche Isolation seien ihre Rechte auf Bildung und soziale Teilhabe stark eingeschränkt. „Die daraus resultierenden langfristigen Folgeschäden sind nicht absehbar.“

Psychische Erkrankungen, Essstö­rungen, Diabetes im Kindes- und Jugendalter oder Fettleibigkeit nähmen zu. Die Ärzte verlangen, über ein­greifende Maßnahmen wie Schulschließungen nur nach Ausschöpfen aller anderen verfügbaren Maßnahmen und unter Einbeziehung fachlicher Expertise zu entscheiden.

Die Aufarbeitung der Sekundärschäden bei Kindern und Jugendlichen und deren Familien müsse hohe Prio­ri­tät haben, hieß es. Nötig seien Programme, um die Folgen abzumildern oder auszugleichen, vor allem für so­zial schwache Familien. Zudem gelte es, das Ehrenamt in Vereinen und Verbänden zu stärken und finanziell zu fördern, die entsprechende Angebote bereitstellen.

dpa

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