Ärztekammer sorgt sich um Versorgung von Kindern und Jugendlichen

Magdeburg – Die Kammerversammlung der Ärztekammer Sachsen-Anhalt (ÄK SA) hat angemahnt, die stationäre kinder- und jugendmedizinischen Versorgung im Land deutlich zu stärken. Durch die kontinuierliche Rationalisierung der stationären kindermedizinischen Behandlungskapazitäten der vergangenen Jahre drohe Sachsen-Anhalt ein Versorgungsengpass.
„Die Kinderintensivmedizin ist dabei im besonderen Maß betroffen, denn hier stehen keine Reservekapazitäten, wie es in der Erwachsenen-Intensivmedizin der Fall ist, zur Verfügung“, sagte der Präsident der Kammer, Uwe Ebmeyer.
Die Delegierten der Kammerversammlung rufen die Politik dazu auf, die Finanzierung der sachsen-anhaltischen Kinderkliniken und -stationen aufzustocken und langfristig sicherzustellen. „Anderenfalls besteht die Gefahr, besonders in Zeiten von Krankheitsausbrüchen, Kinder und Jugendliche in Sachsen-Anhalt nicht mehr adäquat medizinisch versorgen zu können“, warnen sie.
Die Coronapandemie hat laut der Kammer in den vergangenen Monaten zu einer erheblichen Mehrbelastung von kinder- und jugendmedizinischen Praxen und Kliniken geführt. Dies habe bereits seit Mitte des Jahres zu bedrohlichen Kapazitätsproblemen geführt.
Ende Oktober hatte bereits der Krankenhausverband Sachsen-Anhalt gewarnt, hohe Zahlen von Kindern, die sich mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) infiziert hätten, brächten die Kliniken an ihre Belastungsgrenze. „Die Kinderabteilungen sind extremst gefüllt“, sagte der Präsident des Verbandes, Wolfgang Schütte. Teilweise hätten Kinderstationen keinen Platz mehr, warnte er.
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