Ärzteschaft

Ärztenetze empfehlen sich für Weiterentwicklung des Gesundheitswesens

  • Mittwoch, 7. Juni 2017

Berlin – Ärztenetze haben Erfahrungen darin, regionale Versorgungsziele zu entwi­ckeln und umzusetzen. Sie sind daher in besonderer Weise qualifiziert, das Gesund­heitswesen hin zu mehr Patientenorientierung und Regionalität umzubauen. Das hat die Agentur deutscher Arztnetze (ADA) heute betont. Deren Vorstandsvorsitzender Veit Wambach begrüßte Beschlüsse des 120. Deutschen Ärztetages in Freiburg für die weitere Entwicklung der Gesundheitsversorgung in Deutschland.

Die Delegierten hatten einen grundlegenden gesundheitspolitischen Strategiewechsel hin zu einer stärkeren Patientenorientierung gefordert. Der von der Politik ausgerufene „Wettbewerb im Gesundheitswesen“ erweise sich zunehmend als verhängnisvoll. Ärzte, Krankenhäuser und Pflegeberufe stünden unter einem ständigen finanziellen Leis­tungs­druck, kritisierten sie. Voraussetzung für eine bessere Versorgung sei, den Bedarf an medizinischer Versorgung regional aufzuschlüsseln und regionale Versorgungsziele zu definieren. Notwendig sei zudem eine strukturierte Zusammenarbeit aller Akteure, so die Ärztetags-Delegierten.

„Der Antrag verdeutlicht, dass es einen Konsens bezüglich der Notwendigkeit eines Kurswechsels gibt. Arztnetze können hier eine zentrale Rolle spielen, denn die Ermittlung regionaler Bedarfe und die Definition regionaler Versorgungsziele sind bereits seit vielen Jahren ihr Metier. Zudem arbeiten in vielen Arztnetzen bereits zahlreiche Akteure unterschiedlicher Professionen zusammen, um die regionale Versorgung der Menschen zu verbessern“, kommentierte Wambach die Entschließung.

Er forderte erneut, dass Ärztenetze die Möglichkeit erhalten, Arztsitze aufzukaufen – wie dies Krankenhäuser, medizinische Versorgungszentren und Kommunen bereits könnten. Dafür sollten anerkannte Praxisnetze einen Leistungserbringerstatus erhalten.

Als weiteren wichtigen Punkt sieht die ADA sektorenübergreifende Notfallversorgungs­strukturen. „In vielen Arztnetzen ist eine sektorenübergreifende Zusammenarbeit bereits Realität. Hier sehen wir Potenzial zur Bewältigung der aktuellen Herausforde­run­gen in der Notfallversorgung. Ohne eine zureichende finanzielle Ausstattung wird dieses Ansinnen jedoch nicht umzusetzen sein“, so Wambach.

hil

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