AfD schlägt Landarztquote im Medizinstudium für Schleswig-Holstein vor

Kiel – Eine feste Landarztquote in Medizinstudiengängen hat die AfD als Mittel gegen den Ärztemangel in Schleswig-Holstein gefordert. „Das ist im Norden ein wachsendes Problem“, sagte der AfD-Sozialpolitiker Claus Schaffer.
Zehn Prozent der aktuell rund 400 Studienplätze in Kiel und Lübeck sollten laut AfD an Bewerber gehen, die sich verpflichten, später zehn Jahre lang als Hausarzt in einer der unterversorgten Regionen des Landes zu arbeiten. Über einen Gesetzentwurf der AfD wird der Landtag kommende Woche beraten.
Der Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen soll entscheiden, welche Regionen unterversorgt sind, wie Schaffer sagte. Das Land soll diese Festlegung regelmäßig überprüfen. Angehende Mediziner müssen sich dem Modell zufolge vor Antritt des Studiums vertraglich zu einer Strafzahlung in Höhe von 250.000 Euro verpflichten, sollten sie ihren Verpflichtungen als Hausarzt nicht nachkommen. Die Regelung könne bis zum Wintersemester 2020/21 umgesetzt werden.
Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein gibt es im Norden 1.968 Hausärzte. Rund ein Drittel von ihnen ist älter als 60 Jahre. „Es gibt im Land aktuell 18,5 freie Hausarztsitze“, sagte ein KV-Sprecher. Allein im Raum Husum gebe es Bedarf für mehr als zehn weitere Ärzte.
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