Afghanische Ärztin erhält Alternativen Nobelpreis

Köln – Die Ärztin Sima Samar (55) erhält den „Alternativen Nobelpreis“ 2012. Damit geht die Auszeichnung erstmals nach Afghanistan. Samar setzt sich in ihrer Heimat für Menschenrechte und die medizinische Versorgung von Armen ein.
Samar gründete bereits 1989 die Organisation „Shuhada“, die derzeit mehr als 100 Schulen und 15 Krankenhäuser betreibt. Sie initiierte außerdem Aufklärungs- und Verhütungskampagnen und fördert Gesundheitshelfer auf dem Land. 2001 und 2002 arbeitete die Ärztin in der afghanischen Übergangsregierung mit. Sie ist Vorsitzende der Unabhängigen Afghanischen Kommission für Menschenrechte. Die Jury wies besonders auf ihren Mut im Kampf für Menschenrechte und Rechte von Frauen in einer instabilen Region hin.
Für ihr Engagement zahlt Samar einen hohen Preis: Sie hat sich in Afghanistan nicht nur Freunde, sondern auch Feinde gemacht und wird von Leibwächtern beschützt. Trotzdem will sie weitermachen, denn Gesundheit und Bildung sind für sie der Schlüssel für eine positive gesellschaftliche Entwicklung.
Die offizielle Bezeichnung des Alternativen Nobelpreises ist „Right Livelihood Award“. Der Preis ist mit 150.000 Euro dotiert und wird von einer Stiftung vergeben. Die Verleihung findet im Dezember im schwedischen Reichstag statt. Neben Samar werden ein US-Friedensaktivist und eine britische Organisation gegen Waffenhandel geehrt. Ein türkischer Umweltaktivist bekommt einen Ehrenpreis.
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