Afrika vor eigener Coronaimpfstoffproduktion

Kapstadt – In Afrika steht mit der Aufnahme einer eigenen Coronaimpfstoffproduktion ein Meilenstein für die globale Gesundheitspolitik bevor.
In Kapstadt soll in Kürze ein Technologietransferzentrum eröffnet werden, wie der Medicines Patent Pool mitteilte. Dazu wird auch der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Ghebreyesus, am Sitz des südafrikanischen Parlaments erwartet.
Laut der UN-Organisation startet das südafrikanische Biotechunternehmen Afrigen nun die „umfassende Impfstoffproduktion“. Dabei handle es sich um das erste Technologietransferprogramm der Welt, das mRNA-Impfstoffe gegen COVID-19 und ähnliche Viren hervorbringe. Für Entwicklungsländer sei dies ein wichtiger Meilenstein.
In Afrika gingen die Impfungen gegen das Coronavirus von allen Kontinenten am langsamsten voran. Vor zwei Jahren verkündete die WHO die Gründung von „Technologietransferzentren“ für mRNA-Impfstoffe. Ziel sei es, Länder mit geringem und mittlerem Einkommen so weit zu stärken, dass diese ihre eigenen Impfstoffe herstellen können.
Damals betonte Petro Terblanche, Geschäftsführerin von Afrigen, mit Blick auf die Coronapandemie: „Wir haben die Fähigkeiten und das Wissen und zusätzlich eine aufstrebende Wirtschaft auf dem Kontinent. Es gibt also keinen Grund, weshalb wir diese Tortur erneut durchstehen sollten.“
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