Afrikanische Staaten wegen Coronavirus im Notstand

Cotonou − Aufgrund der steigenden Infektionszahlen mit dem Coronavirus kommt es in immer mehr afrikanischen Staaten zu Ausgangssperren und der Ausrufung des Notstandes. Unter einer kompletten Ausgangssperre steht seit vorgestern das ostafrikanische Ruanda, wo es nach Informationen des Senders BBC mit Stand von heute aktuell 36 Fälle gibt. Im Vergleich zu gestern hat sich die Zahl demnach verdoppelt.
In der Nacht zu heute hatte der Senegal angekündigt, eine Ausgangssperre zwischen 20 und 6 Uhr zu verhängen und den Notstand auszurufen. Nach Informationen der Regierung gibt es 79 bestätigte Fälle. Auch in der Elfenbeinküste gilt ab sofort der Notstand, wie die Regierung unter anderem per Twitter bekannt gegeben hat. In Nigeria sind seit der Nacht zu heute alle internationalen Flüge annulliert und die Landgrenzen geschlossen worden.
Staatsangestellte in den Städten Abuja und Lagos sollen von zu Hause arbeiten. Wie die Maßnahmen umgesetzt und kontrolliert werden, ist bisher unklar.
In Benin kündigte Präsident Patrice Talon gestern Abend an, dass Sicherheitskräfte überwachen werden, wie sich die Bevölkerung verhält. Aussgangssperren gibt es vorerst nicht, jedoch sollen Kontakte auf ein Minimum reduziert werden.
Unklar ist trotz Zusagen der Regierungen, Nothilfefonds einzurichten, außerdem, wie Einkommenseinbußen aufgefangen werden. In Westafrika ist die Mehrheit der Bevölkerung nicht angestellt, sondern arbeitet im informellen Sektor. Staatliche Sozialsysteme, die Verluste auffangen, gibt es so gut wie nicht.
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