Alkoholbezogene Aggression: Soziale und neurobiologische Faktoren
Köln – Jede dritte Gewalttat wird unter Alkoholeinfluss verübt. Dabei entstehen nicht nur persönliches Leid, sondern auch sozioökonomische Kosten. Was sind die Gründe der alkoholbezogenen Aggression? Die Autoren Anne Beck und Andreas Heinz sind dieser Frage nachgegangen und präsentieren ihre Ergebnisse im aktuellen Heft des Deutschen Ärzteblattes (Dtsch Arztebl Int 2013; 110 (42): 711-5).
Eine geschwächte kognitive Kontrollfunktion, bedingt durch starken Alkoholkonsum, schränkt die Wahrnehmung ein und kann so in bestimmten Situationen zu einer gesteigerten Gewaltbereitschaft führen. Weitere Faktoren sind nach dem aktuellen Forschungsstand die persönliche Erwartung an die Wirkung des Alkohols, sowie bereits erlebte gewalttätige Auseinandersetzungen.
So wächst unter Alkoholeinfluss besonders beim männlichen Geschlecht die Überzeugung, dass Gewalt und Aggression akzeptable soziale Interaktionen seien. Frühkindliche Umweltbedingungen, wie zum Beispiel soziale Diskriminierung, stellen ebenfalls Risikofaktoren dar.
Um dieser alkoholinduzierten Aggression entgegenzuwirken, wurden therapeutische Ansätze entwickelt. Dabei handelt es sich um spezifische Therapien, deren Aufgabe es ist, die kognitive und emotionale Kontrollfähigkeit zu stärken.
Kontakt: anne.beck@charite.de
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