Allergiker warnen vor Unterversorgung

Berlin – Gegen eine drohende Unterversorgung von Allergikern protestieren die im Deutschen Lungentag zusammengeschlossenen zwölf Patienten- und Fachorganisationen. Sie haben dafür die „Aktion Allergiezeugen“ initiiert. Die Kampagne ist Teil des diesjährigen Deutschen Lungentags, der mit verschiedenen Veranstaltungen über Allergien informiert. Unterstützt wird die „Aktion Allergiezeugen“ vom Ärzteverband Deutscher Allergologen (AeDA), der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPA) und der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie (DGAKI).
Im Rahmen der Aktion zeigen Betroffene mit anonym auf die Internetseite der „Aktion Allergiezeugen“ geladenen Fotos, dass Allergien keine Bagatellerkrankungen sind. Insektengiftallergien oder allergisches Asthma seien zum Beispiel lebensbedrohlich. Die meisten allergischen Erkrankungen schränkten die Lebensqualität der Betroffenen massiv ein.
Die Initiatoren weisen darauf hin, dass Allergiepatienten auch von den geplanten Rabattverträgen für Adrenalininjektoren Gefahren drohten: Die Injektoren sind Bestandteil des Notfallsets, das gefährdete Patienten zur Beherrschung des lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schocks erhalten.
Die Einführung von Rabattverträgen bedeute für gesetzlich Versicherte, dass der Apotheker unter Umständen nicht den vertrauten, vom Arzt verordneten, sondern den im Rabattvertrag der jeweiligen Kasse festgelegten Injektor aushändigt. Im Notfall sei es aber wichtig, nicht irgendeinen zugelassenen Injektor zur Hand zu haben, sondern einen vertrauten, dessen Anwendung die Patienten unter Anleitung des Arztes geübt haben und sicher beherrschen.
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