Allergologen empfehlen Coronaimpfung auch bei Biologikaeinnahme

Berlin – Patienten, die wegen schwerer Verlaufsformen von atopisch-allergischen Erkrankungen wie atopischer Dermatitis, chronischer spontaner Urtikaria, Asthma bronchiale und anderem immunmodulierende Antikörper einnehmen, sollten sich gegen SARS-CoV-2 impfen lassen.
Zu dieser Einschätzung kommen Allergieexperten der deutschen allergologischen Fachgesellschaften in einem Positionspapier. Es ist in der Zeitschrift Allergologie erschienen (DOI: 10.5414/ALX02241E).
Für ihre Empfehlungen haben sie die verfügbare Literatur auf mögliche Risiken beziehungsweise mögliche Wechselwirkungen der immunmodulatorischen Substanzen und der COVID-19-Vakzine sowie die jeweiligen Fach- und Gebrauchsinformationen gesichtet und zudem ihre klinische Expertise einfließen lassen.
„Zusammengefasst tragen Patienten mit einer schweren Form der atopischen Dermatitis, chronisch spontanen Urtikaria, Bronchialasthma oder chronischen Nasennebenhöhlenentzündung mit Nasenpolypen, bei welchen die Systemtherapie mit diesen Antikörpern indiziert und durchgeführt wird, kein erhöhtes Risiko für allergische Nebenwirkungen der COVID-19 Impfungen“, erläuterte Oliver Pfaar von der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI).
„Auch bei diesen Patienten ist eine Impfung zu empfehlen und sollte unbedingt durchgeführt werden“, so der Experte der Sektion Rhinologie und Allergologie der Klinik für HNO-Heilkunde im Universitätsklinikum Marburg.
Die Autoren des Positionspapiers empfehlen aber zeitliche Abstände zwischen der Impfung und der Anwendung der Biologika. „Bei der COVID-19-Impfung sollte ein einwöchiger Abstand, sowohl zur letztmaligen als auch zur nächsten geplanten Behandlung mit den Antikörpern eingehalten werden“, so Pfaar.
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