Altenpflegeanbieter warnen vor Zuspitzung von Versorgungsproblemen

Berlin – Private Altenpflegeanbieter haben vor einer immer weiteren Zuspitzung von Finanznöten und Versorgungsproblemen in der Pflege gewarnt. „Seit Monaten werden Pflegeeinrichtungen von einer Insolvenzwelle überrollt“, sagte der Präsident des Arbeitgeberverbands Pflege, Thomas Greiner.
Pflegebedürftigen entgehe damit immer häufiger eine zeit- und wohnortnahe Versorgung. „Wenn wir so weitermachen wie bisher, stoßen wir Millionen von hilfebedürftigen Menschen vor den Kopf.“ Greiner forderte: „Alle Verantwortlichen müssen auf einem Pflegegipfel zusammenkommen und sich ihrer Verantwortung stellen.“
Ergebnis müsse ein „Pakt für die Pflege“ von Politik, Pflegekassen und Sozialhilfeträgern sein. Die bisherige Verantwortungslosigkeit müsse ein Ende haben und bedürfe einer Bündelung der Kompetenzen in einem Pflegeministerium.
Der Verband erläuterte, vorgeschrieben sei, dass die Pflegekassen den wirtschaftlichen Betrieb von Pflegeeinrichtungen ermöglichen und die Versorgung ihrer Versicherten sicherstellen müssten. Stattdessen ließen sie Einrichtungen mit steigenden Kosten allein und böten ihnen Verhandlungstermine zur Finanzierung von Kostensteigerungen frühestens am Sankt Nimmerleinstag an.
Zudem weigerten sich Länder und Sozialhilfeträger, die Investitionskosten für Erhalt und Ausbau der Pflegeinfrastruktur zu finanzieren.
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