Vermischtes

Ameos will zunächst auf weitere Kündigungen verzichten

  • Freitag, 10. Januar 2020
/dpa
/dpa

Magdeburg – Die Ameos-Kliniken im Salzlandkreis wollen bis zur Beilegung des Tarif­streits keine weiteren Kündigungen aussprechen. Das sagte der Regionalgeschäftsführer von Ameos Ost, Lars Timm, heute. Die jüngsten Kündigungen werde der Gesundheits­kon­zern außerdem noch einmal prüfen.

Zuvor hatten sich Timm, der Vorstandsvorsitzende der Ameos-Gruppe Axel Paeger und Vertreter der Betriebsräte auf Initiative von Landrat Markus Bauer (SPD) zu einem Runden Tisch getroffen.

Bauer zeigte sich nach der Runde zufrieden. „Ich bin vollumfänglich informiert worden. Schon das ist ein echter Erfolg“, sagte er. Und weiter: „Der Faktor Mensch ist mir sehr wichtig und muss im Fokus stehen, denn wir brauchen motiviertes Personal und den Klinikbetreiber, um unseren wichtigen Auftrag der Daseinsvorsorge für die Landkreis­be­wohner zu erfüllen.“ Die Gespräche seien sachlich und konstruktiv verlaufen.

Auch Timm sprach von einem „sachlichen Dialog“ mit den Betriebsräten. „Das Gespräch war äußerst konstruktiv und für die Beibehaltung der Versorgungsangebote sehr ziel­führend.“

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fordert für die Beschäftigten der Ameos-Kliniken Tarifverträge und hatte bereits im November zu Warnstreiks aufgerufen. Sie wirft dem Konzern vor, im Zuge der Warnstreiks mehreren Mitarbeitern gekündigt zu haben.

Der Arbeitgeber hatte diesen Zusammenhang bestritten und die Kündigungen mit Erlös­ausfällen begründet. Als Reaktion hatte Verdi im Dezember eine Urabstimmung über un­befristete Streiks angekündigt. Die Abstimmung soll am 14. Januar beginnen und noch im Januar abgeschlossen sein. Voraussetzung dafür ist die Zustimmung des Verdi-Bundesvor­standes, der am kommenden Montag darüber beraten soll.

Ameos hatte die Teilnahme am Runden Tisch nur unter der Bedingung zugesagt, dass Verdi nicht daran teilnimmt. Auch nach dem Runden Tisch schloss der Konzern aus, mit der Gewerkschaft direkt zu sprechen.

„Verhandlungen mit Verdi wird es mit uns nicht geben“, sagte Timm. Stattdessen will Ameos mit den Betriebsräten direkt über die künftige Bezahlung der Angestellten an den Standorten Schönebeck, Aschersleben, Bernbug und Staßfurt verhandeln. Tarifverträge können jedoch nur mit einer Gewerkschaft geschlossen werden.

Verdi reagierte entsprechend skeptisch auf das Ergebnis des Runden Tisches. „Ich sehe das sehr kritisch“, sagte der Landesbezirks-Fachbereichsleiter für das Gesundheitswesen, Bernd Becker, über das Ameos-Angebot. „Wir werden weiterhin für Tarifverträge kämpfen.“

Auch die Belegschaft wolle nach wie vor nach Tarif bezahlt werden – das würden an­dauernde Arbeitskampfmaßnahmen wie „aktive Mittagspausen“ an den verschiedenen Standorten zeigen.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung