Amerikaner sollen für Impfungen nicht bezahlen müssen

Washington – Das Weiße Haus hat bekräftigt, dass Amerikaner für Impfungen gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 nicht selbst finanzieren müssen. „Kein Amerikaner wird auch nur einen Penny aus seiner Tasche bezahlen müssen“, sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter gestern in einer Telefonschalte mit Journalisten.
US-Präsident Donald Trump wolle heute bei einem Treffen zur „Operation Warp Speed“ im Weißen Haus eine Verfügung unterzeichnen, wonach die US-Bestände an Impfstoff gegen das Coronavirus zunächst der eigenen Bevölkerung zugute kämen. Bei der „Operation Warp Speed“ handelt es sich um das Impfprojekt des Weißen Hauses.
Weiter hieß es, Trump werde das US-Außenministerium in der Verfügung anweisen, mit anderen Nationen für die Beschaffung von Impfdosen aus den US-Beständen zusammenzuarbeiten. Geplant sei auch, dass für ärmere Staaten Impfstoff gespendet werde. Voraussetzung sei in beiden Fällen aber die vorrangige Versorgung der Bevölkerung in den USA.
Die Coronapandemie könnte in den USA nach Einschätzung des renommierten Immunologen Anthony Fauci Mitte Januar einen weiteren Höhepunkt erreichen. „Wenn wir da nicht kräftig gegensteuern, dann könnte Mitte Januar eine sehr düstere Zeit für uns werden“, sagte Fauci gestern bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo.
Das liege vor allem an den vielen Menschen, die sich zu den Feiertagen – Thanksgiving Ende November sowie Chanukka und Weihnachten im Dezember – trotz gegenteiliger Empfehlungen der US-Gesundheitsbehörde CDC mit vielen anderen Menschen trafen und noch treffen wollten.
Er gehe davon aus, sagte Fauci weiter, dass ab April ausreichend Impfstoff für alle Menschen in den USA zur Verfügung stehen könne. Dann könne das Land im Sommer oder zu Beginn des Herbstes in „guter Verfassung“ sein. Der neu gewählte US-Präsident Joe Biden hatte vor kurzem verkündet, dass Fauci sein Chefberater für medizinische Fragen werden solle.
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