Vermischtes

Angst vor Krankenhaus­aufenthalt größer geworden

  • Montag, 16. September 2024

/PR Image Factory, stock.adobe.com
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Hannover – Der Anteil der Menschen, die Angst vor einem Krankenhausaufenthalt haben, ist gestiegen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Han­no­ver.

Demnach hätte rund ein Drittel (34 Prozent) der Bürger im Alter von 18 bis 70 Jahren Sorgen oder Ängste in Bezug auf die Behandlung, wenn bei ihnen ein Klinikaufenthalt bevorstünde. Das sei der höchste Wert seit Beginn der jährlichen Umfragen im Jahr 2019, teilte die Krankenkasse mit.

Im vergangenen Jahr lag der Wert demnach bei 27 Prozent, im Jahr 2020 bei 17 Prozent. Die Mehrheit (63 Prozent) hätte der aktuellen Befragung zufolge aber keine Angst, wenn eine Behandlung im Krankenhaus bevorstünde. Derweil hatte fast jeder zweite Befragte (45 Prozent) schon einmal das Gefühl, dass eine Ärztin oder ein Arzt nicht direkt die richtige Diagnose stellte.

„Die Zunahme der Verunsicherung hat viele Gründe“, sagte Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz. „Der immer undurchsichtiger werdende Klinikdschungel verstärkt bei den Kranken das Gefühl, fremdgesteuert und ausgeliefert zu sein.“ Permanent wechselndes Personal steigere das, sagte Brysch.

„Zudem gibt es keine Kümmerer, die den Patienten und Angehörigen an die Seite gestellt werden und durch die einzelnen Therapieschritte führen.“ Solche Fallmanager müssten auch die unterschiedlichen medizini­schen Angebote organisieren und für die Betroffenen ansprechbar sein, forderte der Patientenvertreter. Bis heute stehe dazu nichts in der Krankenhausreform des Bundesgesundheitsministers.

Die KKH rät Patienten, sich vor einer anstehenden Behandlung gut zu informieren. Denn Angst entstehe häufig, wenn Menschen das Gefühl hätten, eine Situation nicht einschätzen oder kontrollieren zu können.

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte im Auftrag der KKH vom 26. bis 30. August 2024 bundesweit 1.002 Personen im Alter von 18 bis 70 Jahren. Dabei wurden computergestützte Telefon­interviews mit einem strukturierten Fragebogen geführt.

kna/dpa

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