Angst vor Krankheiten erhöht kardiovaskuläres Risiko
Bergen – Wer unbegründet Angst vor körperlichen Erkrankungen hat, könnte sein Risiko für Herzerkrankungen erhöhen. Entsprechendes berichtet die Arbeitsgruppe von Line Iden Berge an der University of Bergen in BMJ Open (2016; doi: 10.1136/bjopen-2016-012914).
Angst ist einer von vielen Risikofaktoren, der das kardiovaskuläre Risiko erhöhen kann. Eine relativ verbreitete Form der Angst ist die Befürchtung, an einer schweren körperlichen Erkrankung zu leiden. Theoretisch könnte auch diese Form der Angst zu einem erhöhten Erkrankungsrisiko für Herz und Gefäße führen.
7.052 norwegische Teilnehmer der Hordaland Health Study (HUSK) schlossen die Forscher in ihre Untersuchung ein. Die Teilnehmer beantworteten zwischen 1997 und 1999 zwei Fragebögen, die ihren Lebensstil erfassten. Außerdem wurden sie ärztlich untersucht. Die Studienteilnehmer beantworteten auch Fragen dazu, wie sehr sie um ihre Gesundheit besorgt waren. Die Häufigkeit von Erkrankungen in der folgenden Beobachtungszeit wurde über nationale Gesundheitsregister überprüft.
Insgesamt kam es innerhalb der folgenden sieben Jahre bei drei Prozent der Teilnehmer zu einer strukturellen Herzerkrankung. Teilnehmer, die besonders besorgt um ihre Gesundheit waren, hatten hierbei ein doppelt so hohes Risiko zu erkranken.
Aus den Daten schließen die Forscher, dass eine krankhafte Sorge um die eigene Gesundheit zu einem erhöhten kardiovaskulären Risiko führt. Dies unterstreiche, dass die Behandlung von psychischen Leiden auch wichtig für die physische Gesundheit von Patienten ist, so die Forscher.
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