Antibabypille in Italien künftig kostenfrei

Rom – Frauen aller Altersgruppen können in Italien künftig die Antibabypille als Verhütungsmittel kostenfrei erhalten. Ein Ausschuss der italienischen Arzneimittelagentur Aifa beschloss am späten Freitagabend, die Verhütungspille in die Liste der kostenlos verfügbaren Medikamente aufzunehmen, wie die Präsidentin des Expertengremiums, Giovanna Scroccaro, in einem Interview mit dem Gesundheitsportal Quotidiano Sanità sagte.
Die Behörde bewertete innerhalb von drei Kategorien von Verhütungsmitteln die günstigsten Produkte, die künftig kostenfrei zur Verfügung gestellt werden sollen. Die Gesamtkosten für die Staatskassen werden auf rund 140 Millionen Euro pro Jahr geschätzt.
Laut Scroccaro sollen dadurch insbesondere Frauen angesprochen werden, die auf diese Art der Verhütung bisher aus Kostengründen verzichtet haben.
„Dies ist eine wichtige Entscheidung, die es uns ermöglicht, die Zielgruppe der Frauen zu erweitern, die heute vielleicht die Kosten für diese Verhütungsmittel als zu hoch ansehen und sie deshalb nicht nutzen“, sagte Scroccaro.
Der Gebrauch von Verhütungsmitteln, insbesondere der Antibabypille, sei in Italien im Vergleich zu anderen EU-Ländern schon immer gering gewesen.
Ebenfalls kostenfrei soll demnach künftig die „Prä-Expositions-Prophylaxe“ (PrEP) zur HIV-Vorbeugung sein. Die Prävention ist nach Scroccaros Worten bei weitem preiswerter als die Behandlung einer Infektion.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: