Medizin

Antibiotic Stewardship kann Anti­biotika-Verordnung im Krankenhaus verbessern

  • Freitag, 10. Februar 2017
Uploaded: 19.01.2016 18:39:38 by mis
dpa

Dundee – Ein Antibiotic Stewardship oder andere Interventionen können die Antibiotika-Verordnung in Krankenhäusern verbessern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Meta-Analyse in der Cochrane Library (2017; doi: 10.1002/14651858.CD003543.pub4).

Die unkritische Verordnung von Antibiotika hat in den letzten Jahrzehnten zur Verbrei­tung von Resistenzen beigetragen. Die Resistenzen wiederum erschweren die Verordnung von Antibiotika, da der Erfolg zunehmend von der rechtzeitigen Auswahl eines geeigneten Antibiotikums abhängt. Dies hat zu zahlreichen Initiativen geführt, die den Arzt bei der Verordnung unterstützen sollen.

Das Team um Peter Davey von der Universität Dundee hat 221 Studien aus den USA, Europa, Asien, Südamerika und Australien analysiert, die die Qualität eines Antibiotic Stewardship untersucht haben. Darunter waren 58 randomisierte Studien, in denen einzelne Interventionen mit einer Kontrollgruppe verglichen wurden. Obwohl Davey in vielen Studien qualitative Mängel fand, ist der Gesamteindruck doch positiv. Man sei an einem Punkt angelangt, an dem es nicht darum gehe, die Interventionen in Studien zu untersuchen, sondern sie flächendeckend einzusetzen, meint Davey.

Die Interventionen fielen in zwei Kategorien. "Restriktive" Interventionen geben klare Regeln vor, die die Ärzte zu beachten haben. Die andere Gruppe umfasst Techniken, die den Arzt zu einer rationaleren Antibiotika-Verordnung befähigen sollen („Enabling“). Beide könnten ihr Ziel erreichen, schreibt Davey.

Laut der Meta-Analyse konnte der Anteil der Patienten, die eine leitliniengerechte Therapie erhielten, von 43 Prozent auf 58 Prozent erhöht werden. Die Dauer der Antibiotikatherapie wurde von 11 auf 9 Tage verkürzt und die Liegezeiten von 13 auf 12 Tage verkürzt. Die Interventionen erreichten in den Studien ihr Ziel, ohne die Sterblichkeit der Patienten zu erhöhen.

rme

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