Vermischtes

Antibiotika­verschreibungen deutlich zurückgegangen

  • Montag, 23. Mai 2022
/picture alliance, Zoonar, Robert Kneschke
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Hamburg – Während der Coronapandemie haben Ärzte deutlich weniger Antibiotika verschrieben als zuvor. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK).

Danach bekam im Jahr 2021 eine Erwerbsperson durchschnittlich 2,6 Tagesdosen verordnet – ein Rückgang von 30 Prozent im Vergleich zum Vorcoronajahr 2019 (3,7 Tagesdosen).

Der Wert ist noch einmal geringer als im ersten Pandemiejahr 2020 mit durchschnittlich 2,8 Tagesdosen. Ein Grund für den Rückgang sind laut TK die Maßnahmen im Zusammenhang mit der Pandemie.

„Abstands- und Hygieneregeln haben auch im vergangenen Jahr dazu geführt, dass sich andere Infektionskrankheiten weniger verbreitet haben“, sagte Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK.

Außerdem habe sich der positive Trend weiter fortgesetzt, dass Ärztinnen und Ärzte bei Erkäl­tungskrankheiten immer weniger Antibiotika verschreiben. So bekamen laut der Auswertung im Jahr 2010 fast vier von zehn Versicherten bei einer ärztlich diagnostizierten Erkältung ein Antibiotikum verschrieben (38,5 Prozent).

Im Jahr 2021 erhielt nur noch rund einer von zehn Versicherten (12,8 Prozent) ein entsprechen­des Rezept bei einer Erkältung.

„Die Entwicklung ist sehr positiv und hoffentlich auch nachhaltig. Da jeder Einsatz von Antibio­tika die Bildung von Resistenzen fördert, sollten sie nur dann eingesetzt werden, wenn sie wirklich notwendig sind“, so Baas.

Die Daten zu den Antibiotikaverordnungen sind eine Vorabveröffentlichung aus dem Gesund­heitsreport 2022 der TK, der Anfang Juli erscheinen soll.

hil

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