AOK „erschrocken“ über Äußerungen der TK zur Mittelverteilung
Berlin – Die Position der Techniker Krankenkasse (TK) zur Mittelverteilung bei den gesetzlichen Krankenkassen hat der designierte Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch, scharf kritisiert. „Ich bin erschrocken. Was ich da gelesen habe, zeugt von wenig Sachkenntnis“, sagte er.
TK-Chef Jens Baas hatte gestern angebliche Strukturfehler beim sogenannten morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich angeprangert, also bei der Systematik, nach der die gesetzlichen Krankenkassen ihr Geld aus dem Gesundheitsfond erhalten. Im Augenblick werden laut Baas Kassen finanziell bestraft, wenn sie sich zum Beispiel darum kümmerten, dass sich der Diabetes eines Versicherten nicht verschlechtere. Finanziell attraktiv sei es hingegen, möglichst viel Krankheit zu dokumentieren.
„Wenn wir uns dafür einsetzen wollen, dass Menschen nachhaltig zu einem gesünderen Lebensstil finden, dann muss dieses Engagement auch honoriert werden. Wenn wir aber weniger aus dem Fonds bekommen, je besser es unseren Versicherten geht, läuft etwas verkehrt“, kritisierte Baas.
Dem widerspricht die AOK nun vehement. „Was die TK verschweigt, ist, dass gesunde Versicherte immer noch die besten Risiken sind“, sagte Litsch. Krankenkassen hätten also durchaus Anreize, ihre Versicherten dabei zu unterstützen, möglichst gesund zu bleiben.
Wirksame Prävention verbessere die Gesundheit der Versicherten und senke die Kosten. Das sei immer sinnvoll. Für Versicherte, weil es ihnen besser gehe, und für Krankenkassen, weil sich das Finanzergebnis verbessere. „Über 40 Prozent aller Präventionsinvestitionen kommen von uns. Und warum machen wir das? Weil es sich lohnt“, sagte Litsch.
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