AOK Nordwest schließt zahlreiche Filialen
Kiel/Dortmund – Die AOK Nordwest wird ihre Standorte deutlich ausdünnen. Das hat die Krankenkasse heute mitgeteilt. Das neue „Standortkonzept Perspektive 2020“ der Kasse sieht vor, dass in Schleswig-Holstein in den nächsten Wochen und Monaten 15 Standorte geschlossen werden. Damit verbleiben dort noch 21 Filialen. In Westfalen-Lippe sind 49 Standorte vom Rotstift betroffen, übrig bleiben 67. Im Juni hatte die AOK Nordwest angekündigt, 80 Filialen schließen zu wollen.
Die Inanspruchnahme der persönlichen Kundenberatung sei in den vergangenen Jahren immer stärker zurückgegangen, vor allem an kleineren Standorten, begründete die AOK Nordwest die Neuausrichtung. Der Vorstandsvorsitzende der Kasse, Tom Ackermann, betonte, man bleibe auch künftig weiter in der Fläche präsent. Ausgebaut werden sollten die digitalen Kanäle.
Keine Kündigungen geplant
„Ob im persönlichen Gespräch, am Telefon, über E-Mail, Internet, Apps oder andere digitale Medien – wir werden unseren Versicherten eine Rund-um-die-Uhr-Beratung über alle Kommunikationskanäle hinweg anbieten“, sagte Ackermann. Mit der neuen Organisationsstruktur wolle man „künftig noch flexibler sein und schneller auf neue Trends reagieren“.
Die von der Neuorganisation betroffenen Mitarbeiter sollen laut AOK auf andere Standorte verteilt werden. Viele sollen ihre bisherige Tätigkeit weiter ausüben können, hieß es. Dies gelte insbesondere für den Servicebereich der Kundenberatung.
Änderten sich die Tätigkeiten, biete die AOK ihren Beschäftigten alle erforderlichen Qualifizierungsmaßnahmen, hieß es vom Vorstand weiter. AOK-Chef Ackermann hob hervor, dass Kündigungen ausgeschlossen seien.
Die AOK Nordwest hat ihren Hauptsitz in Dortmund. Sie zählt zu den zehn größten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland. Das Haushaltsvolumen beläuft sich auf 9,4 Milliarden Euro. Die Kasse beschäftigt rund 7.400 Mitarbeiter und hat 2,8 Millionen Versicherte – davon 2,1 Millionen in Westfalen-Lippe und fast 700.000 in Schleswig-Holstein.
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