AOK will erst ab Mitte des Jahres an Organspende erinnern
Erfurt – Mit Blick auf den jüngsten Transplantationsskandal in Leipzig will die AOK Plus ihre Versicherten frühestens ab Mitte des Jahres an die Möglichkeit der Organspende erinnern. Nach den Vorfällen wolle die Kasse zunächst bewusst darauf verzichten, ihre Mitglieder in der Sache anzuschreiben, sagte der Vorstandsvorsitzende der AOK in Sachsen und Thüringen, Rolf Steinbronn, in Erfurt.
Bereits angesichts der anhaltend schlechten Presse für die Organspende nach den Skandalen in Göttingen, München und Regensburg im Sommer und Herbst habe die Kasse auf eine Aussendung verzichtet, sagte Steinbronn. Denkbar sei für diese nun ein Termin zwischen Juni und September.
Das im letzten Jahr verabschiedete Transplantationsgesetz verpflichtet die Krankenkassen, ihre Versicherten regelmäßig über die Möglichkeit der Organspende zu informieren. Dies soll gemeinsam mit der Versendung der elektronischen Gesundheitskarte oder zusammen mit der Beitragsmitteilung innerhalb des ersten Jahres nach Inkrafttreten des Gesetzes erfolgen. Ein Organspendeausweis soll gleich mitgeschickt werden.
Auch die Behörden werden bei der Ausgabe von amtlichen Ausweisen Infomaterial mit auf den Weg geben. Ziel ist es, die Zahl der Spenderorgane zu erhöhen.
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