Apothekerlobby hat guten Draht zu Spahn

Berlin – Die Lobbyorganisationen der Apotheker haben einem Bericht zufolge einen besonders guten Draht zu Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Im Zusammenhang mit seinem Vorschlag für ein neues Apothekengesetz habe „es insgesamt elf Termine von Vertretern der Leitungsebene des Bundesministeriums für Gesundheit mit Vertretern der Apothekerverbände“ gegeben, heißt es der Süddeutschen Zeitung zufolge in der Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion.
Mit anderen von dem Gesetz betroffenen Akteuren wie beispielsweise den Krankenkassen sei hingegen kein einziges Treffen dokumentiert, hieß es in dem Bericht weiter. Dabei stelle Spahn den Apothekern mit seinen Eckpunkten zur Stärkung der flächendeckenden Versorgung viel Geld in Aussicht. 375 Millionen Euro zusätzlich sollen Apotheken demnach für Nacht- und Notdienste, die Abgabe von Betäubungsmitteln und für „zusätzliche pharmazeutische Dienstleistungen“ bekommen.
Künftig sollten die Pharmazeuten Geld erhalten, wenn sie ihren Kunden etwa Medikamentenpläne erstellen. Der GKV-Spitzenverband steht den Apothekern skeptisch gegenüber. „In der politischen Diskussion der letzten Jahre standen vor allem Honorarforderungen der Apothekerschaft und weniger die Verbesserung der Patientenversorgung im Vordergrund“, heißt es in einem Positionspapier der Kassen aus dem vergangenen Jahr.
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