Vermischtes

App unterstützt Skoliosepatienten

  • Freitag, 19. Februar 2016
Uploaded: 19.02.2016 18:52:48 by mis
TU Berlin

Berlin – Die Technische Universität (TU) Berlin hat eine App für Kinder und Jugendliche mit Skoliose entwickelt. Sie soll registrieren, wie lange die Betroffenen ihr Korsett tragen und darüber hinaus die Patienten motivieren. Der TU zufolge ist Skoliose in Deutschland die häufigste orthopädische Behandlungsindikation bei Kindern und Jugendlichen.

Vielen Betroffenen wird zur Therapie das Tragen eines rigiden Korsetts verordnet – täglich bis zu 23 Stunden. Es soll der Verkrümmung und Verdrehung der Wirbelsäule mechanisch entgegen wirken. „Eine solche Einschränkung mitten in der Pubertät wird von den wenigsten Kindern und Jugendlichen gut angenommen“, sagte Susanne Dannehl, psychologische Psychotherapeutin und Mitarbeiterin am TU-Fachgebiet für Medizintechnik.

Aber auch unter Ärzten und den Kostenträgern werde diskutiert, welche Korsettform am effektivsten ist und wie lange das Korsett am Tag getragen werden muss. „Das Problem bei Orthesen ist, dass es keine vernünftigen Vergleichsdaten gibt“, erklärte Marc Kraft, Leiter des Fachgebietes Medizintechnik.

Denn der Arzt sehe die Kinder in der Regel alle sechs Monate, und auch Eltern wollten und könnten nicht permanent die Tragedauer überwachen. Eine objektive Erfassung therapierelevanter Daten wie Tragedauer, Ausmaß der ausgeführten Bewegungen und Druckstellen – sei so unmöglich. „Genau in diese Betreuungslücke wollen wir einsteigen: Mit einem digitalen ‚Coach‘“, so Kraft.

Dafür werden in die Korsetts verschiedene Sensoren, die therapierelevante Aktivitäts­daten wie Bewegung, Körperhaltung, Atmung und Druckverhältnisse erfassen, integriert. Eine intelligente Funktechnik übermittelt die Daten kabellos an eine speziell entwickelte App auf das Smartphone der Patienten. Diese erhalten über die Anwendung zudem Tipps und Anregungen, etwa zu Sportübungen mit Korsett. „Eine erste App-Version ist fertig und wird zurzeit von den Patienten geprüft und verbessert“, verwies Dannehl.

hil

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