Ärzteschaft

Arbeitswelt als „größtes Präventionssetting“ nutzen

  • Montag, 13. Mai 2024
/JCH_Stop Motion, stock.adobe.com
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Mainz – Auch vor dem Hintergrund der alternden Gesellschaft sowie zunehmender chronischer und psychi­scher Erkrankungen hat sich der 128. Deutsche Ärztetag für einen sektorenverbindenden Ansatz mit der Arbeitsmedizin ausgesprochen. Einem entsprechenden Antrag stimmten die Delegierten Ende vergangener Woche in Mainz mehrheitlich zu.

Die medizinische Versorgung in Deutschland müsse an den individuellen Präventions- und Versorgungs­pfa­den sektorenverbindend ausgerichtet werden, heißt es in dem Antrag des Vorstands der Bundesärztekammer (BÄK).

„Die Zusammenarbeit der in den Versorgungssektoren der ambulanten und stationären Medizin sowie der Arbeitswelt, Rehabilitation und im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) tätigen Ärztinnen und Ärzte muss ausgebaut und die sektoralen Grenzen müssen überwunden werden.“

Insbesondere sollen dem Beschluss zufolge Vorhaben zur sektorenverbindenden Versorgung unter Einbezieh­ung der Arbeitsmedizin gefördert werden.

Als Begründung wird unter anderem angeführt, dass hierzulande täglich 46 Millionen Erwerbstätige mit be­ruflichen Belastungen und Beanspruchungen konfrontiert seien, die bei der medizinischen Versorgung be­rücksichtigt werden müssten. „Der Versorgungssektor Arbeitswelt stellt damit das größte Präventionssetting in unserer Gesellschaft dar.“

Es gelte, die Möglichkeiten der Arbeitswelt zu nutzen, um entstehende und bestehende Erkrankungen früh­zeitig zu entdecken, „damit unser leistungsfähiges ambulantes und stationäres Gesundheitssystem ein Fort­schreiten der Erkrankung möglichst verhindern und kompetente Therapien rasch einleiten kann“.

Dann könne durch frühzeitiges Einschreiten auch bei jüngeren Erwerbstätigen ein wesentlicher Beitrag dazu geleistetet werden, dass sie weiterhin ihrer Arbeit nachgehen können und die Krankheitslast in der Bevölke­rung gesenkt wird.

Neben dem Präventionsgesetz und dessen Umsetzung wird im Antragstext insbesondere die Rolle der COVID-19-Pandemie hervorgehoben: Damit sei die Bedeutung medizinischer Präventionsmaßnahmen am Arbeits­platz offensichtlich geworden.

Das Wissen über gesundheitsrelevante Faktoren aus allen Lebensbereichen in der Arbeitswelt müsse in Prä­vention, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation immer mitgedacht und berücksichtigt werden, heißt es im Antrag.

ggr/nfs

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