Betriebsärzte wollen gleichberechtigten Zugriff auf elektronische Patientenakte

Berlin – Die Betriebsärzte wollen einen gleichberechtigten Zugriff auf die elektronische Patientenakte (ePA). Das stellte die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) gestern in einer Mitteilung klar.
Hintergrund ist, dass es im Digitalgesetz für nicht vertragsärztlich tätige Betriebsärzte beim Zugriff auf die elektronische Patientenakte bei der bisherigen „Opt-in“-Lösung bleiben soll. Damit würden Betriebsärzte nur mit zusätzlicher Einwilligung der Patienten einen Zugriff auf die Patientendaten erhalten.
Bei anderen Ärzten ist hingegen eine „Opt-out“-Lösung vorgesehen, die eine grundsätzliche Zugriffsmöglichkeit auf alle Daten in der elektronischen Patientenakte ermöglicht, wenn Patienten keinen ausdrücklichen Widerspruch erklären.
Vor dem Hintergrund, dass die Arbeitswelt mit ihren über 45 Millionen Erwerbstätigen das größte Präventionssetting in der Gesellschaft darstelle, halte man eine solche Regelung, „insbesondere im Interesse der Patienten, für kontraproduktiv“, schreibt die DGAUM.
Im Sinne einer ganzheitlichen Gesundheitsvorsorge setze man sich für einen kontinuierlichen Informationsaustausch über die Versorgungssektoren hinweg ein.
Positiv bewertet die DGAUM, dass Betriebsärzte bei der Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI) sowohl die Kosten für die Ausstattung als auch die Kosten für den laufenden Betrieb erstattet bekommen sollen.
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