Argentinien: Proteste gegen Regierung und Restriktionen

Buenos Aires – Trotz strikter Ausgangsbeschränkungen sind in Argentinien gestern Tausende Menschen gegen die Regierung von Präsident Alberto Fernández auf die Straße gegangen.
In der Hauptstadt Buenos Aires protestierten zahlreiche Demonstranten gestern unter anderem gegen die seit 150 Tagen andauernde Quarantäne gegen die Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2.
Zudem wandten sich die Demonstranten gegen eine geplante Justizreform, Korruption, die Entlassung von Häftlingen und die angespannte Sicherheitslage.
Auch in zahlreichen anderen Städten des südamerikanischen Landes gingen die Menschen bei den bislang größten Protesten seit Beginn der Coronakrise auf die Straße.
Im Großraum Buenos Aires gelten seit Mitte März recht strenge Ausgangbeschränkungen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen.
Zwar gelang es der Regierung mit der harten Linie zunächst tatsächlich, die Zahl der Infizierten und Opfer im regionalen Vergleich niedrig zu halten. Wegen der langen Dauer der Quarantäne ließ die Disziplin der Bevölkerung zuletzt allerdings nach.
Mittlerweile haben sich in Argentinien rund 300.000 Menschen nachweislich mit SARS-CoV-2 infiziert. Mehr als 5.000 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit COVID-19 gestorben. Zudem haben die Restriktionen die ohnehin schon schwer angeschlagene Wirtschaft des Landes weiter abgewürgt.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: