Vermischtes

Armutsrisiko in Deutschland 2019 gestiegen

  • Donnerstag, 13. August 2020
/Rainer Fuhrmann, stockadobecom
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Wiesbaden – Das Armutsrisiko in Deutschland ist im vergangenen Jahr gestiegen. Im ganzen Land waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) auf Basis des Mikrozensus 15,9 Prozent der Menschen von Armut bedroht, im Jahr zuvor waren es 15,5 Prozent.

Die Schwelle für die Armutsgefährdung lag 2019 bei 1.074 Euro bei einem Einpersonen­haushalt – das sind 60 Prozent eines durchschnittlichen Haushaltseinkommens. Wer we­niger Geld zur Verfügung hat, gilt als armutsgefährdet.

Am meisten Menschen waren in Bremen mit fast einem Viertel der Bevölkerung (24,9 Prozent) bedroht, die wenigsten in Bayern (11,9) und Baden-Württemberg (12,3).

Wie sich die Coronakrise auf das Armutsrisiko auswirkt ist noch unklar. Die Bundesagen­tur für Arbeit hatte für Juli 2,91 Millionen Menschen ohne Job gemeldet, 635.000 Men­schen mehr als ein Jahr zuvor. Im Mai waren in Deutschland 6,7 Millionen Menschen in Kurzarbeit.

Laut Destatis ist die Armutsgefährdung auch langfristig im Zeitraum von 2009 bis 2019 in allen westlichen Bundesländern und in Berlin gestiegen.

Demnach hat sich der Anteil der von Armut bedrohten Menschen in Bremen am stärksten erhöht: Dort war 2019 fast ein Viertel (24,9 Prozent) der Bevölkerung armutsgefährdet, 2009 hatte der Anteil der armutsgefährdeten Personen in Bremen 20,1 Prozent betragen.

Auch in Hessen (2019: 16,1 Prozent, 2009: 12,4 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (2019: 18,5 Prozent, 2009: 15,2 Prozent) ist das Risiko, von Einkommensarmut bedroht zu sein, seit 2009 vergleichsweise stark gestiegen.

In den östlichen Bundesländern mit Ausnahme von Berlin ist die Armutsgefährdungs­quo­te im Zehnjahresvergleich hingegen zurückgegangen. Den bundesweit stärksten Rück­gang verzeichnete dabei Mecklenburg-Vorpommern, und zwar von 23,1 Prozent im Jahr 2009 auf 19,4 Prozent im Jahr 2019.

dpa/aha

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