Arzneimitteltherapie: Verträge in Niedersachsen für mehr Sicherheit
Hannover – Neue Verträge zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN), den niedersächsischen Hausärzteverbänden, der AOK Niedersachsen und dem Landesapothekerverband Niedersachsen sollen für mehr Sicherheit bei der Arzneimitteltherapie sorgen. Das haben die Akteure der Selbstverwaltung bekannt gegeben.
Von der vorgesehenen besonders koordinierten Beratung sollen Patienten profitieren, die 65 Jahre oder älter sind, am Hausarztmodell der AOK teilnehmen und eine Vielzahl an Wirkstoffen verordnet bekommen. Hausärzte können demnach zukünftig bei Zustimmung des Patienten gezielt eine Apotheke mit einer Beratung zur individuellen Medikation beauftragen oder wahlweise den Patienten selbst eingehend beraten.
Die AOK liefert dem teilnehmenden Hausarzt die nötigen Arzneimittelinformationen. Arzt oder Apotheker erläutern dem Patienten die Wirkweise der eingenommen Medikamente, sie informieren über mögliche Nebenwirkungen und prüfen auf Wechselwirkungen zwischen den Präparaten.
Die Gesamtschau auf die Medikation soll den Akteuren zufolge nicht nur Gefahren ausschließen. Ziel ist auch, durch mehr Wissen und Kompetenz bei den Patienten eine bessere Akzeptanz der jeweiligen Therapie zu erreichen. Die spezielle Beratung des Patienten durch einen Apotheker oder Hausarzt wird von der AOK mit 60 Euro vergütet.
Vermeidbare Medikationsfehler sind den Angaben zufolge in Niedersachsen für etwa 50.000 Krankenhausnotaufnahmen jährlich verantwortlich.
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