Arzneimittelumsatz im Krankenhaus deutlich gestiegen

Frankfurt am Main – Neue Zahlen zu den Arzneimittelausgaben in Klinik und Praxis hat der Statistikdienstleister Iqvia vorgelegt. Danach ist der Umsatz mit Arzneimitteln im ersten Halbjahr 2018 im stationären Bereich um 15 Prozent gestiegen. Im ambulanten Bereich lag der Anstieg bei plus fünf Prozent. Der Umsatz im Pharmagesamtmarkt ist laut Iqvia damit um 6,5 Prozent auf 21, 6 Milliarden Euro auf Basis von Abgabepreisen der pharmazeutischen Unternehmer gestiegen.
„Dies hängt wesentlich mit dem Einsatz innovativer Spezialpräparate gegen meist schwere Erkrankungen zusammen“, berichtet das Statistikunternehmen. Dank des medizinischen Fortschritts würden immer zielgenauere Therapien entwickelt. Dadurch verteilten sich die Entwicklungskosten für die meist biopharmazeutischen Präparate auf immer kleinere Patientenpopulationen, was entsprechend hohe Therapiekosten mit sich bringe.
Zu dem Gesamtanstieg der Arzneimittelkosten tragen Krebspräparate wesentlich bei. Der Umsatz mit monoklonalen Antikörpern zur Krebsimmuntherapie ist laut Iqvia im ersten Halbjahr 2018 im stationären Bereich um 19 Prozent und im ambulanten Bereich um zwölf Prozent nach oben gegangen.
Im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung betrug das Gesamtwachstum laut Iqvia von Januar bis Juni 2018 rund vier Prozent. Dies gehe auf wenige Arzneigruppen zurück – die Hälfte der Mehrkosten von insgesamt 788 Millionen Euro entfalle auf vier Kategorien: auf direkte Faktor Xa-Hemmer, also Blutgerinnungshemmer, sowie zwei Arten von Antineoplastika sowie Proteinkinaseinhibitoren – alle drei Krebstherapien.
„Das unterstreicht die Bedeutung der personalisierten Medizin, die zielgerichtete Therapien ermöglicht und in der Onkologie in den vergangenen zehn Jahren erheblich gewachsen ist“, hieß es aus dem Statistikunternehmen.
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