Ärzteschaft

Arztbesuche: Fallzahlen in Bayerns Praxen zurückgegangen

  • Dienstag, 19. Mai 2020
/picture alliance, Marijan Murat
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München – Die Fallzahlen in Bayerns Praxen sind nach Ausrufung des Katastrophenfalls in Bayern Mitte März deutlich zurückgegangen – je nach Fachgruppe um 25 bis 75 Pro­zent gegenüber dem Vorjahresquartal. Das berichtet die Kassenärztliche Vereinigung (KV) des Bundeslandes auf der Basis von Abrechnungsdaten der bayerischen Praxen.

Danach sind die abgerechneten Grundleistungen bei den Hausärzten um ein Drittel ein­gebrochen, die Leistungen zur Früherkennung um 80 Prozent. „Während bei den Hausärz­ten wohl noch eine gewisse Kompensation über telefonische Kontakte und Videosprech­stunden möglich zu sein scheint, ist die Situation bei den Fachärzten noch kritischer zu bewerten“, berichtet die KV.

So sei etwa bei den Augenärzten ein Rückgang der abgerechneten Grundleistungen um zwei Drittel gegenüber dem Vorjahreszeitraum festzustellen. Bei den Frauenärzten sei in den letzten beiden Märzwochen ein Rückgang in fast allen Leistungsbereichen um 50 Prozent erkennbar.

Ausnahme sei lediglich die Mutterschaftsvorsorge, die nur geringfügig weniger in An­spruch genommen worden sei als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Auch die Behand­lungszahlen bei den ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten waren rückläu­fig, obwohl viele Menschen durch die Pandemie-Situation unter erhöhten psychischen Belastungen litten.

Der Vorstand der KV hat jetzt zu einer „Revitalisierung der ambulanten medizinischen Versorgung in Bayern“ aufgerufen. Nachdem in den vergangenen Wochen und Monaten der Fokus im Gesundheitssystem auf der Erkennung und Behandlung von COVID-19-Pa­tienten gelegen habe, sei es nun höchste Zeit, auch die Diagnostik und Therapie aller sonstigen Erkrankungen in den Praxen wieder in vollem Umfang wahrzunehmen.

„Es gibt keinen Grund, aus Angst vor einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus den Praxisbesuch aufzuschieben. Denn die niedergelassenen Ärzte und Psychothera­peu­ten haben alle notwendigen Vorkehrungen getroffen, um Sie weiter sicher und zuverläs­sig wie zu Zeiten vor Corona zu behandeln“, erklärte der Vorstand der KV – Wolfgang Krombholz, Pedro Schmelz und Claudia Ritter-Rupp.

hil

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