Ärzte- und Architektenkammer Berlin drängen auf mehr Hitzeschutz

Berlin – Bei Planung, Genehmigung und Baumaßnahmen sollte der Hitzeschutz stärker mitgedacht werden. Dafür sprechen sich die Ärztekammer Berlin und die Architektenkammer Berlin aus.
„Extreme Hitze ist ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko, dessen Ausmaß mit dem fortschreitenden Klimawandel und einer Zunahme der Hitzetage weiter wachsen wird“, sagte der Präsident der Ärztekammer Berlin, Peter Bobbert.
Die Ärzteschaft begegne den negativen Gesundheitsfolgen von Hitze immer häufiger. „Gesundheit und Bauen gehören heute mehr denn je zusammen. Wer heute hitzesicher plant, schützt morgen Leben“, betonte er.
Städte sind Wärmeinseln. Ihre Temperatur liegt oft mehrere Grad über der im Umland. Gute Architektur und guter Städtebau können laut den beiden Kammern jedoch maßgeblich gegensteuern.
„Ausreichend Grünflächen und Bäume, ein reduzierter Flächenkonsum, mehr Biodiversität statt Versiegelung, darüber hinaus ein planvoller Umgang mit Ressourcen wie Regenwasserretention können im urbanen Raum eine große Wirkung für eine bessere Kühlung erzielen“, sagte Eike Roswag-Klinge, Präsident der Architektenkammer Berlin.
Zudem helfe beim Hochbau beispielsweise eine kluge Ausrichtung des Grundrisses und die Verwendung natürlicher Materialien, die für Feuchte- und Temperaturausgleich sorgten.
Konkret fordern die Kammern, der Hitzeschutz müsse durch klare Gesetze und Regeln auf Bundes-, Landes- und Bezirksebene als Pflichtaufgabe verankert werden. Berlin und der Bund sollten dazu ausreichend finanzielle Mittel bereitstellen.
Nötig seien regelmäßige Bestandsanalysen, um zum Beispiel Hot Spots zu identifizieren und publik zu machen. Nötig seien ab sofort mehr „grüne und blaue Lösungen“ wie mehr Bäume, mehr Grün und mehr Brunnen.
Die beiden Kammern haben auch eine Handreichung „A wie Hitzeschutz. Gemeinsame Handreichung zum klimaresilienten und gesunden Bauen“ erarbeitet.
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