Ärzteschaft

Ärztekammer drängt auf verlässliche und praxistaugliche Digitalisierung

  • Donnerstag, 11. Dezember 2025
/keBu.Medien, stock.adobe.com
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Hamburg – Die digitalen Anwendungen im Gesundheitswesen, wie die elektronische Patientenakte (ePA) und andere, müssen für den Versorgungsalltag praktikabel, stabil und nutzerorientiert sein. Das mahnt die Delegiertenversammlung der Ärztekammer Hamburg (ÄKH) an.

„Was wir nicht brauchen, sind technische Probleme und Instabilitäten, wie wir sie in den vergangenen Jahren zu oft ertragen mussten“, sagte Kammerpräsident Pedram Emami Mitte Dezember. Grundsätzlich stehe die Hamburger Ärzteschaft der Digitalisierung aber positiv gegenüber.

„Die digitale Vernetzung des Gesundheitswesens bietet viele Chancen. Wir können damit eine bessere Behandlung der Patientinnen und Patienten und besserer Arbeitsbedingungen für die Ärzteschaft und alle Gesundheitsfachberufe erreichen“, so Emami.

Die Delegierten fordern in einer Resolution unter anderem eine gesetzliche Verpflichtung für Hersteller und Anbieter digitaler Gesundheitsanwendungen zur Einhaltung verbindlicher Qualitäts-, Sicherheits-, Leistungs- und Schnittstellenstandards sowie Sanktionen für Anbieter digitaler Gesundheitsanwendungen, wenn technische Vorgaben nicht eingehalten oder die Funktionsfähigkeit der Systeme nicht gewährleistet werden.

Wichtig seien außerdem einheitliche und verbindliche Schnittstellen sowie eine verlässliche Interoperabilität der Systeme, damit Praxen nicht von einzelnen Herstellern abhängig seien. 

„Die ePA muss zuverlässig funktionieren, verständlich nutzbar sein und tatsächlich relevante medizinische Informationen enthalten, damit sie ihren Mehrwert entfalten kann. Unzureichende technische Stabilität und eine große Variabilität der Umsetzung durch Praxisverwaltungssystemhersteller sind zu vermeiden“, heißt es in der Resolution weiter. Bei allen Digitalisierungsprojekten sei es wichtig, die Ärzteschaft frühzeitig einzubeziehen, so die Forderung.

„Ärztinnen und Ärzte tragen heute im Praxisalltag die Folgen fehleranfälliger oder instabiler Komponenten, ohne dass Anbieter zur Verantwortung gezogen werden können. Wir brauchen deutlich mehr Sanktionsmöglichkeiten, wenn technische Fehler nicht behoben werden“, betonte die Vizepräsidentin der Kammer, Birgit Wulff, bei der Delegiertenversammlung.

hil

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