Arztpraxen bestellen wieder mehr Impfstoff

Berlin – Zwei Wochen nachdem die Ständige Impfkommission (STIKO) am 7. Oktober ihren Empfehlungsentwurf zur COVID-19-Auffrischimpfung für Personen ab 70 Jahre sowie für bestimmte Indikationsgruppen veröffentlicht hat, ist die Zahl der Impfstoffbestellungen in Arztpraxen erstmals seit Anfang August wieder auf mehr als eine Million Dosen pro Woche gestiegen.
Das geht aus Auswertungen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hervor. Zudem liegen die verabreichten Boosterimpfungen nun bei mehr als 100.000 Dosen täglich. Wenn dieser Wert gehalten werde, könne das Impfziel bis Jahresende erreicht werden, prognostiziert das Institut.
„Von einer schleppenden Umsetzung der Boosterimpfkampagne durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, wie vereinzelt von Gesundheitspolitikern behauptet wird, kann keine Rede sein“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried. Es werde nun wöchentlich immer mehr Impfstoff bestellt.
Zudem sei die Zahl bestellender Ärzte wieder um rund 5.000 gestiegen, so von Stillfried. Daher wachse die Zahl der Drittimpfungen jetzt auch wieder deutlich an. Dabei müssten die Praxen für 14 Tage im Voraus bestellen, was einen hohen logistischen Aufwand erfordere.
„Die Politik sollte die Impfkampagne noch wirkungsvoller unterstützen, indem sie für eine aufwandsgerechte Vergütung der Impfung sorgt“, forderte der Zi-Vorstandsvorsitzende.
Es sollte darüber hinaus endlich die Möglichkeit eröffnet werden, dass Patienten auch mehrmals über die Erst- und Zweitimpfung sowie über die Auffrischungsimpfung ärztlich aufgeklärt werden können.
„Dies ist durch die Regelungen der Impfverordnung immer noch nicht ausreichend berücksichtigt“, machte er deutlich.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: